AFRIKA/MOSAMBIK - Weitere Spannungen nach den Wahlen: Oppositionsführer angeblich einem Attentat entgangen

Dienstag, 5 November 2024 wahlen   gewalt  

Maputo (Fides) - Die Proteste nach den Wahlen in Mosambik haben sich nach dem umstrittenen Sieg der FRELIMO (Mosambikanische Befreiungsfront), die seit 1975 an der Macht ist, bei den Wahlen am 9. Oktober nicht beruhigt (vgl. Fides 24/10/2024).
Zu den Spannungen tragen nun auch Äußerungen des von der Oppositionspartei PODEMOS unterstützten Präsidentschaftskandidaten Venancio Mondlane bei, der behauptet, er sei in Südafrika, wohin er sich unmittelbar nach der Wahl geflüchtet hatte, einem Mordanschlag entgangen.
„Als ich in Südafrika war, standen Attentäter vor meiner Tür, um mich zu töten“, so Mondlane in einem auf Facebook geposteten Video. „Ich musste durch die Hintertür durch einen Friseursalon hinausschleichen ... und mit meinen Taschen und meiner Familie fliehen“. Mondlane bekräftigte, er wohne im exklusiven Sandton-Viertel von Johannesburg und habe Südafrika verlassen, sagte aber nicht, wann das Attentat verübt worden sei. Der Vorfall wurde bisher nicht von unabhängigen Quellen bestätigt.
Zwei Vertreter der PODEMOS waren in Maputo ermordet worden, als sie versuchten, beim Verfassungsgericht wegen angeblichen Wahlbetrugs Einspruch zu erheben (vgl. Fides 22/10/2024).
Die Partei belegte bei den Parlamentswahlen den zweiten Platz hinter FRELIMO und vor der historischen Oppositionspartei RENAMO (Nationaler Widerstand Mosambiks).
Die Präsidentschaftswahlen wurden mit 70,6 % der Stimmen von Daniel Chapo, dem Kandidaten der FRELIMO, gewonnen. Internationale Beobachter, darunter auch Vertreter der Europäischen Union, stellten jedoch zahlreiche Unstimmigkeiten bei der Auszählung der Stimmen fest. PODEMOS rief daraufhin zu einem Generalstreik auf und forderte die Bevölkerung auf, auf die Straße zu gehen, um gegen den angeblichen Wahlbetrug zu protestieren. Unter den Gruppen, die an den Protesten teilnahmen, waren auch Ärzte und medizinisches Personal.
In den letzten Tagen sind in der Hauptstadt Maputo mindestens 11 Menschen bei Zusammenstößen mit der Polizei ums Leben gekommen.
Die ruandische Regierung hat unterdessen dementiert, dass ihre Soldaten zur Unterdrückung der Demonstrationen in der Hauptstadt eingegriffen haben, und erklärt, ihr Militärkontingent befinde sich in der nördlichen Provinz Cabo Delgado, um dort die mosambikanische Armee im Kampf gegen lokale Dschihadisten zu unterstützen.
(L.M.) (Fides 5/11/2024)


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