AFRIKA/BURKINA FASO - Gewalt nimmt zu: Hunderte Tote bei einem bewaffneten Angriff in dem Dorf Manni

Donnerstag, 24 Oktober 2024

Ouagadougou (Fides) - Burkina Faso kommt es langem immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen durch bewaffnete Gruppen. In den letzten Monaten scheint die Situation außer Kontrolle geraten zu sein.
Wie Fides am 6. Oktober berichtete, wurde zuletzt das Dorf Manni in der Provinz Gnagna im Osten des Landes Opfer eines schweren Angriffs.
„Bei dem Angriff in Manni kamen mehr als 150 Menschen ums Leben, darunter viele Christen“, berichtet die lokale Quelle, die aus Sicherheitsgründen um Anonymität bittet. „Vor dem Angriff waren die Mobilfunknetze in dem Dorf unterbrochen worden, um jegliche Kommunikation zu verhindern. Die Terroristen griffen zunächst den örtlichen Markt an, wo sich viele Einwohner nach der Messe versammelt hatten. Dann drangen sie in Häuser und Geschäfte ein, um diejenigen zu töten, die dort Zuflucht gesucht hatten, und legten Feuer, um die Opfer lebendig zu verbrennen. Am nächsten Tag kehrten sie zurück, zündeten Autos an und schossen auf medizinisches Personal und jeden, der in ihre Nähe kam. Viele der Opfer stammten aus den umliegenden Dörfern, waren bereits von den Terroristen vertrieben worden und waren nach Manni geflüchtet.“
Der Bischof der Diözese Fada N'Gourma, Pierre Claver Malgo, drückte unterdessen seine tiefe Trauer und sein aufrichtiges Mitgefühl für alle betroffenen Familien aus und bezeichnete diesen kriminellen Angriff als „barbarisch“. „Bedauerlicherweise“, so die Quelle, “führen diese fortgesetzten Angriffe zu einem Anstieg der Zahl der Binnenflüchtlinge im Land.
Im August kam es in Burkina Faso zu Terroranschlägen in der Provinz Nayala, im Dorf Nimina, in Mogwentenga und in Gnipiru, bis Ende August in Barsalogho das schlimmste Massaker in der Geschichte des Landes stattfand, bei dem schätzungsweise mindestens 400 Menschen ums Leben kamen.
Seit 2015 wird Burkina Faso von terroristischen Gruppen heimgesucht, was zu einem ständigen Zustand der Unsicherheit und Angst führt. Seit der Interimspräsident Ibrahim Traoré am 30. September 2022 an der Macht ist, gab es mindestens sechs Putschversuche gegen ihn, die Berichten zufolge vereitelt wurden, der letzte in chronologischer Reihenfolge war Ende August 2024.
(AP) (Fides 24/10/2024)


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