AFRIKA/KENIA - Rigathi Gachagua des Amtes enthoben: Innenminister zum neuen stellvertretenden Präsidenten ernannt

Freitag, 18 Oktober 2024 korruption  

Nairobi (Fides) - Der kenianische Innenminister Kithure Kindiki wurde am heutigen 18. Oktober zum stellvertretenden Präsidenten Kenias ernannt und löst damit Rigathi Gachagua ab. Letzterer war gestern, am 17. Oktober, vom Senat nach der Einleitung eines Misstrauensvotums gegen ihn des Amtes enthoben worden (vgl. Fides 8/10/2024). Die Ernennung wurde vom Parlamentssprecher Moses Wetang'ula bekannt gegeben.
Gachagua wurde in elf Fällen unter anderem wegen unrechtmäßiger Anhäufung eines Vermögens von rund 36 Millionen angeklagt.
Gestern Abend bestätigte die erforderliche Zweidrittelmehrheit der 67 Senatoren fünf Anklagepunkte, darunter Anstachelung ethnischer Spaltung und Verletzung des Amtseids. Das ist mehr als genug, um ihn seines Amtes zu entheben und ihn auf Lebenszeit von öffentlichen Ämtern auszuschließen. Der ehemalige Vizepräsident hatte versprochen, sich bis zum Schluss zu verteidigen und seine Unschuld zu beweisen, konnte dies aber nicht tun, da er mit Verdacht auf Herzinfarkt und starken Schmerzen in der Brust ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Staatspräsident Ruto und sein Stellvertreter Gachagua wurden vor zwei Jahren gemeinsam gewählt. Gachagua brachte Ruto die Unterstützung in Mount Kenya, der Bastion der Kikuyu-Bevölkerung, die den größten Wahlblock in Kenia bildet. Es ist kein Zufall, dass der von Präsident Ruto gewählte Nachfolger, Kithure Kindiki, ebenfalls aus der Region Mount Kenya stammt.
Gegen derartige ethnische Beweggründe zur Festigung der politischen Macht hatten die Jugendlichen protestiert, die in den letzten Monaten auf die Straße gegangen sind. Sie fordern die Überwindung veralteter Strukturen und Lösungen für die wirklichen Probleme der Kenianer: den Mangel an Arbeitsplätzen, die Wirtschaftskrise und die hohe Lebenshaltungskosten (vgl. Fides 26.6.2024).
(L.M.) (Fides 18/10/2024)


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