AFRIKA/SUDAN - “Der Krieg im Sudan findet weniger Beachtung, aber das Leid, das er verursacht, ist nicht weniger groß“

Donnerstag, 17 Oktober 2024 kriege   flüchtlinge   hunger   ortskirchen   bischöfe  

Khartum (Fides) - „Ich bin traurig über die jüngsten Entwicklungen der Militäroffensive in El Fasher und Khartum, die sich gegen Wohnhäuser, Krankenhäuser und religiöse Stätten richtet. Der Konflikt, der bereits mehr als 17 Monate andauert, hat eine humanitäre Katastrophe ausgelöst, die nicht länger ignoriert werden darf“, sagt Bischof Paul Swarbrick von Lancaster, der bei der Bischofskonferenz von England und Wales für Afrika zuständig ist.
Bischof Swarbrick fragt sich, warum ein so blutiger Konflikt wie der im Sudan von den internationalen Medien so gut wie ignoriert wird. „Es ist offensichtlich, dass die Tragödie im Sudan in den internationalen Medien weniger Beachtung findet als andere Konflikte in der Welt, obwohl die Gewalt und das Leid kolossal sind“, so der Bischof von Lancaster. „Das liegt vielleicht daran, dass man es für weniger wahrscheinlich hält, dass es sich über die Region hinaus ausbreitet und die globale Sicherheitslage beeinträchtigt … Das Leid von so vielen Millionen Menschen sollte jedoch als globale Tragödie betrachtet werden“.
Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) hat der seit April 2023 andauernde Krieg mehr als 10 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Etwa 25 Millionen Sudanesen sind unterernährt, 14 Millionen von ihnen leiden an akutem Hunger und 1,5 Millionen von ihnen sind vom Hungertod bedroht oder drohen zu verhungern.
Angesichts dieser Tragödie erinnert Bischof Swarbrick daran, dass „die Kirche mehr als ein rein humanitäres Anliegen hat“. „Natürlich sollten wir beten und uns mit aller Kraft für den Frieden einsetzen. Die Kirche ist vor Ort, im Herzen dieser nicht enden wollenden Tragödie. Sie steht für einen liebenden Erlöser, der sich weigert, diejenigen, die am meisten leiden, zu verlassen, und der eine Hoffnung auf Heilung bringt, die die Weltmächte allein nicht geben können. Das Leiden Christi ist nie vergeblich. Er verliert nie die aus den Augen, deren Bedürfnisse am größten sind“.
Deshalb ruft der Bischof die Gläubigen zum Gebet und zur Sensibilisierung für das Drama im Sudan auf: „Ich bitte alle, für den Sudan zu beten, damit die Kriegsparteien ihre Waffen niederlegen und dem Frieden den Vorrang geben, damit die humanitäre Hilfe diejenigen erreichen kann, die sie dringend benötigen. Indem wir uns im Gebet vereinen und unsere Gemeinden und politischen Autoritäten für den Krieg im Sudan sensibilisieren, können wir alle unseren Teil dazu beitragen, denen, die derzeit unvorstellbare Not erleiden, wieder Hoffnung zu geben“.
(L.M.) (Fides 17/10/2024)


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