Beirut (Fides) - Bei einem Bombenanschlag auf ein Gebäude im mehrheitlich von Christen bewohnten Dorf Aitou in der Nähe von Zgharta im äußersten Norden des Libanon, der bisher von israelischen Luftangriffen verschont blieb, sind gestern, am 14. Oktober, mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen.
Nach Informationen, die Fides aus lokalen Quellen erhalten hat, war das betroffene Gebäude den Israelis wahrscheinlich bereits bekannt, da es seit 2006, zur Zeit des letzten Krieges zwischen Israel und der Hisbollah, an den Hisbollah-nahen Fernsehsender Al-Manar vermietet war.
In den letzten Wochen waren in dem Haus, schiitische Geflüchtete aus dem Südlibanon untergebracht worden, die vor der israelischen Offensive flohen. Zunächst waren es ältere Menschen, dann kamen Familien mit Kindern.
Der israelische Luftangriff wurde Berichten zufolge ausgelöst, als ein Hisbollah-Vertreter mit einer großen Geldsumme, die an die Vertriebenen verteilt werden sollte, in dem Gebäude eintraf. Das Gebäude wurde durch Bomben zerstört, und nach den letzten Berichten, gibt es mindestens 23 Todesopfer.
„Die libanesische Bevölkerung“, so die Fides-Quellen, “fragt sich wieder einmal, wie es Israel möglich war, den genauen Zeitpunkt der Ankunft der Person, die getroffen werden sollte, zu kennen“.
Militärischen Beobachtern zufolge haben die israelischen Streitkräfte mit dem Angriff versucht, nicht nur Waffen- und Munitionsdepots zu zerstören, sondern auch die Bargeldreserven der Hisbollah, die in einem Land, das sich seit Ende 2019 in einer Finanzkrise befindet, ein unverzichtbares Zahlungsmittel darstellen.
(L.M.) (Fides 15/10/2024)