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Von Chiara Dommarco
Konevec (Fides) - Die dritte Ausgabe des Christlichen Jugendforums, an dem auch zwei Katholikinnen stellvertretend für die katholischen Kirche in Russland teilnahmen, endete heute auf der Insel Konevec in der Region Leningrad. Der Titel "Junge Christen und Familienwerte", den das Veranstaltungskomitee für die diesjährige Ausgabe, die am 8. Juli begann, gewählt hat, bezieht sich auf das Thema, das auf föderaler Ebene für 2024 ins Auge gefasst wird, nämlich die Familie als Grundzelle des sozialen Gefüges.
Inmitten der Naturschönheiten der etwa 150 km von St. Petersburg entfernten Insel konnten Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, der armenisch-apostolischen Kirche, der weißrussisch-orthodoxen Kirche, verschiedener protestantischer Kirchen und der katholischen Kirche, die durch Natal'ja Maslennikova und Anastasija Orlova vertreten war, im ehemaligen Männerklosters der Geburt der Heiligen Jungfrau sich mit Experten über das Thema austauschen.
"Ich nehme seit der ersten Ausgabe an dem jährlichen Forum teil", so Natal'ja gegenüber Fides, "und auch dieses Jahr bin ich beeindruckt von der Leichtigkeit, mit der Freundschaften unter den Teilnehmern geschlossen werden. Die Arbeitsgruppen sind konfessionell gemischt, was das gegenseitige Kennenlernen erleichtert: Die Unterschiede, die zwischen uns bestehen, werden nicht zum Hindernis, sondern wecken das gegenseitige Interesse. Und in diesem Dialog entstehen Freundschaften, der eigene Horizont erweitert sich und es werden neue Erinnerungen geschaffen, an die man später mit seinen Gedanken zurückkehren kann".
Das Programm war dicht und abwechslungsreich und wechselte zwischen Seminarvorträgen am Vormittag und Workshops am Nachmittag, in denen Comics und Stand-up-Comedy zum Thema Familie erstellt und produziert wurden. Zu den Experten, die die Workshops leiteten, gehörten Anna und Aleksandr Kuripko, ein katholisches Ehepaare und Eltern von sieben Kindern, die das Projekt "Familienakademie" leiten. Die Abende waren dem gegenseitigen Kennenlernen gewidmet, mit Fragen und Antworten zu ihren jeweiligen Konfessionen und der Meditation über jeweils einen Vers aus dem Evangelium.
"Für uns Katholiken ist es sehr wichtig, dass es solche Momente gibt", fuhr Natal'ja fort, "denn wir leben in einem Kontext, in dem die Mehrheit der Christen orthodox ist, und haben daher häufig Beziehungen zu ihnen, auf verschiedenen Ebenen und in vielen Bereichen: bei der Arbeit, in der Schule, in unserer Freizeit und oft auch in der Familie, angesichts der hohen Zahl von Mischehen“.
In den beiden vorangegangenen Ausgaben hatten sich die Christlichen Jugendforen auf das Thema der Online-Evangelisierung und des karitativen Engagements in der Zivilgesellschaft konzentriert.
"Ich bin sicher, dass Veranstaltungen wie diese dazu beitragen, die tiefen Wunden der internen Spaltungen innerhalb der Kirche zu heilen: Wir haben die Hoffnung, dass die jungen Generationen von heute durch Erfahrungen wie diese morgen zumindest einen Schritt näher an der ursprünglichen Einheit der Kirche sein werden, so wie Jesus sie haben wollte", betont Natal’ja abschließend.
(Fides 11/7/2024)