AFRIKA/SÜDSUDAN - Verhandlungen in Nairobi: Hoffnung auf Frieden

Dienstag, 28 Mai 2024 bügerkrieg   frieden  

Juba (Fides) – Eine gute Regierungsführung, mehr Gerechtigkeit und Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung. Diese Themen stehen im Mittelpunkt der laufenden Friedensgespräche in Nairobi (Kenia) zwischen der Regierung des Südsudan und den Gruppen, die das Friedensabkommen von 2018 nicht unterzeichnet haben.
Die Gespräche, die am 9. Mai 2024 begonnen haben, tragen den Namen „Tumaini“ ("Hoffnung" auf Suaheli) und werden vom ehemaligen kenianischen Armeechef Lazarus Sumbeiywo vermittelt.
Der Südsudan entstand 2011 nach einem Bürgerkrieg, der zur Abspaltung vom Sudan führte. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit im Dezember 2013 brach erneut ein blutiger Bürgerkrieg aus, der durch das Friedensabkommen von 2018 teilweise beendet wurde. Einige Rebellen der Opposition hielten sich jedoch nicht an das Abkommen von 2018, das den Bürgerkrieg beendete, in dem 400 000 Menschen starben und Millionen vertrieben wurden; die Instabilität prägt daher weiterhin mehrere Gebiete des Landes.
Am 16. Mai wurde ein 11-Punkte-Abkommen unterzeichnet, das die Grundlage für das Engagement der Parteien für den Dialog, die Einstellung der Feindseligkeiten und die Verwirklichung einer gewaltfreien Zukunft im Südsudan bildet. Insbesondere lehnen die Parteien Gewalt als Mittel zur Beilegung von Streitigkeiten ab und rufen alle Bürger des Südsudan auf, sich an einem konstruktiven Dialog zu beteiligen und ein Umfeld zu fördern, in dem Ansprüche friedlich behandelt werden können. Die Verhandlungsparteien haben sich auch darauf geeinigt, den zivilen und politischen Raum zu öffnen und den Bürgern die Teilnahme an friedlichen politischen Prozessen zu ermöglichen sowie die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit zu gewährleisten.
Das kenianische Außenministerium erklärte, die Vereinbarung sei ein "erster Meilenstein" in den laufenden Gesprächen, in denen sich die Konfliktparteien zur Beendigung der Gewalt und der Feindseligkeiten verpflichteten.
Präsident Salva Kiir äußerte sich zuversichtlich zu den Friedensgesprächen in Nairobi und verwies auf die historischen Beziehungen zwischen Juba und Nairobi. "Der von Kenia geleitete Friedensprozess von Nairobi hat dazu beigetragen, das umfassende Friedensabkommen auszuhandeln, das den längsten Konflikt Afrikas beendete", betonte Kiir und erinnerte an den langen Krieg um die Unabhängigkeit des Südsudan. "Dieser Frieden führte zur Unabhängigkeit der Republik Südsudan am Ende der Übergangszeit im Jahr 2011. Ich bin zuversichtlich, dass die derzeitigen Bemühungen zu einem ähnlichen Ergebnis führen werden, während sich das Land auf die diesjährigen Parlamentswahlen vorbereitet“.
(L.M.) (Fides 28/5/2024)


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