Papst Leo XIV. dankt den Päpstlichen Missionswerken: “Sauerteig des missionarischen Eifers innerhalb des Volk Gottes“

Donnerstag, 22 Mai 2025

VaticanMedia

Vatikanstadt (Fides) - Die „durch Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit verwundete Welt“ hat es nötig „die Botschaft des Evangeliums von der Liebe Gottes zu hören und die versöhnende Kraft der Gnade Christi zu erfahren“. Deshalb ist es heute umso dringlicher, „Christus zu allen Menschen zu bringen“. Und die Päpstlichen Missionswerke (POM) „sind tatsächlich das ‚wichtigste Mittel‘, um bei allen Getauften ein missionarisches Verantwortungsbewußtsein zu wecken und kirchliche Gemeinschaften in Gebieten zu unterstützen, in denen die Kirche jung ist“. Mit diesen Worten drückte Papst Leo XIV. bei der Audienz für die Teilnehmer der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke im Vatikan seinen persönlichen Dank an das weltweite Netzwerk aus. Die Generalversammlung tagt zurzeit in Rom im Internationalen Kolleg von San Lorenzo da Brindisi (vgl. Fides 21/5/2025).

An der Audienz nahmen insgesamt 115 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus allen fünf Kontinenten teil, zusammen mit den Generalsekretären und Mitarbeitern der internationalen Sekretariate in Rom, unter der Leitung von Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen). Ebenfalls anwesend waren der Sekretär des Dikasteriums, Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, und der beigeordnete Sekretär, Erzbischof Samuele Sangalli.

Papst Leo und die Päpstlichen Missionswerke

Der neue Bischof von Rom kennt die Arbeit der Päpstlichen Missionswerke aus eigener Erfahrung (vgl. Fides 10/5/2025). Auch in seiner heutigen Ansprache, in der er sich auf seine langjährige Missionserfahrung in Peru bezog, sagte der Nachfolger Petri, dass die Arbeit der Päpstlichen Missionsgesellschaften „für die Evangelisierungsmission der Kirche unverzichtbar ist, wie ich persönlich aufgrund meiner Jahre im pastoralen Dienst in Peru bezeugen kann“. Papst Leo erinnerte auch an die spezifischen Aufgaben der vier Missionswerke, die aus der missionarischen Kreativität und dem „sensus fidei“ des Gottesvolkes entstanden sind und sich im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil der Missionsdikasteriums entwickelt haben: das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung, das - wie der Papst in Erinnerung rief - „Hilfe für pastorale und katechetische Programme, den Bau neuer Kirchen, die Gesundheitsversorgung und das Bildungswesen in Missionsgebieten leistet“; das Kindermissionswerk, das „christliche Bildungsprogramme für Kinder unterstützt und für deren Grundversorgung und Schutz sorgt“; das Missionswerk des heiligen Apostels Petrus, das „zur missionarische Berufungen sowohl zum priesterlichen Dienst als auch zum Ordensleben“ fördert, und die Päpstliche Missionsunion, die sich „der Ausbildung von Priestern, Ordensmännern und -frauen sowie des gesamten Volkes Gottes für das missionarische Wirken der Kirche“ widmet.

Ein weltweites Netzwerk im Dienst des apostolischen Eifers

„Die Förderung des apostolischen Eifers im Volk Gottes“, betonte Papst Leo in seiner Ansprache, „bleibt ein wesentlicher Aspekt der vom Zweiten Vatikanischen Konzil angestrebten Erneuerung der Kirche, und sie ist in unserer Zeit umso dringlicher“, in einer Zeit, in der “die Kirche setzt wie in den Tagen nach Pfingsten, geleitet vom Heiligen Geist, ihren Weg durch die Geschichte mit Vertrauen, Freude und Mut fort, indem sie den Namen Jesu und das Heil verkündet, das aus dem Glauben an die rettende Wahrheit des Evangeliums kommt. Die Päpstlichen Missionswerke“, wiederholte Papst Leo, “sind ein wichtiger Teil dieser großen Anstrengung“.

Der Papst erinnerte an die weltweiten alljährlichen Bemühungen der Päpstlichen Missionswerke „zugunsten der Weltmissionssonntage am vorletzten Sonntag im Oktober, die für mich und meine Sorge für die Kirchen in den Gebieten, die dem Dikasterium für Evangelisierung anvertraut sind, eine große Hilfe sind“. Und er bat insbesondere die Nationaldirektoren de Päpstlichen Missionswerke, „Besuche in Diözesen, Pfarreien und Gemeinschaften einen hohen Stellenwert einzuräumen und den Gläubigen auf diese Weise zu helfen, die grundlegende Bedeutung der Missionen und der Unterstützung unserer Brüder und Schwestern in jenen Gebieten der Welt zu erkennen, in denen die Kirche jung ist und wächst“.

Die besondere Verbindung zwischen den Päpstlichen Missionswerken und dem Petrusnachfolger

In seiner Ansprache hob Papst Leo auch „Gemeinschaft“ und „Universalität“ als die beiden „charakteristischen Elemente Ihrer Identität als Päpstliche Missionswerke“ hervor, die beide die besondere Verbindung der Päpstlichen mit dem Nachfolger Petri hervorheben.

„Als Werke, die sich verpflichtet haben, am missionarischen Auftrag des Papstes und des Bischofskollegiums mitzuwirken“, erklärte der Papst, “sind Sie aufgerufen, unter Ihren Mitgliedern die Vision der Kirche als Gemeinschaft von Gläubigen zu pflegen und weiter zu fördern, die vom Heiligen Geist belebt wird, der uns befähigt, in die vollkommene Gemeinschaft und Harmonie der Heiligsten Dreifaltigkeit einzutreten. Ja, in der Dreifaltigkeit findet alles zur Einheit“. „Diese Dimension unseres christlichen Lebens und unserer Sendung liegt mir sehr am Herzen und spiegelt sich in den Worten des heiligen Augustinus wider, die ich für meinen bischöflichen Dienst und für mein Pontifikat: In Illo uno unum. Christus ist unser Retter, und in ihm sind wir eins, eine Familie Gottes, jenseits der reichen Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Erfahrungen“.

Sauerteig des “missionarischen Eifers”

Die Erfahrung der Gemeinschaft „als Glieder des Leibes Christi“ - so der Papst - „öffnet uns ganz natürlich für die universale Dimension der Evangelisierungsauftrags der Kirche und regt uns dazu an, die Grenzen unserer jeweiligen Pfarreien, Diözesen und Nationen zu überschreiten, um mit allen Völkern und Nationen die alles überragende Erkenntnis Christi Jesu, des Herrn, Jesus zu teilen“. Und gerade „eine erneuerte Konzentration auf die Einheit und Universalität der Kirche entspricht exakt dem wahren Charisma der Päpstlichen Missionswerke“. Dieses Charisma„, fügte der Bischof von Rom hinzu, „sollte auch den von den Päpstlichen Missionswerken eingeleiteten Prozess der Erneuerung der Statuten inspirieren“, auf einem Weg, der darauf abzielt, „die Mitglieder der Päpstlichen Werke in der ganzen Welt in ihrer Berufung zu bestärken, ein Sauerteig des missionarischen Eifers innerhalb des Volk Gottes zu sein“.
(GV) (Fides 22/5/2025)


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