AFRIKA/SUDAN - Zwölf Millionen Vertriebene: Eine der schlimmsten humanitären Krisen des 21. Jahrhunderts

Freitag, 19 September 2025

ACJPS

Khartum (Fides) – Direkte Angriffe auf Zivilisten, Massenvertreibungen, sexuelle Übergriffe, Verschlechterung der Gesundheitsversorgung und Zusammenbruch der Grundversorgung prägen weiterhin das Bild eines Sudan, der von schweren Menschenrechtsverletzungen erschüttert ist.
„Im August 2025 kam es insbesondere in Darfur zu einer Welle von Verstößen verschiedener Art gegen Zivilisten“, heißt es im jüngsten Bericht des „African Centre for Justice and Peace Studies“ (ACJPS) zur Menschenrechtslage im Sudan.
„Diese Angriffe führten zu Massenvertreibungen, wobei Zivilisten Schwierigkeiten hatten, sichere Korridore zu erreichen. Darüber hinaus sahen sie sich mit einer Gesundheitskatastrophe konfrontiert, da die Gesundheitsversorgung fast vollständig zusammengebrochen war. Die Art der Verstöße deutet darauf hin, dass sie systematisch sind und mit der ethnischen, politischen und geografischen Zugehörigkeit zusammenhängen“, heißt es in dem Dokument. „Ohne wirksame Maßnahmen werden Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit weiter zunehmen. Die aktuellen Verstöße beschränken sich nicht nur auf direkte Tötungen, sondern umfassen auch Strategien wie Aushungern, Massenterror, Zwangsvertreibungen und systematische Vergewaltigungen.“
In den letzten Wochen haben die Rapid Support Forces (RSF), die einen blutigen Bürgerkrieg gegen die Armee führen, ihre Angriffe auf El Fasher, die letzte wichtige Stadt in der Region Darfur, die noch von der Armee kontrolliert wird (vgl. Fides 4/9/2025), intensiviert.
Der Bürgerkrieg im Sudan begann im April 2023 (vgl. Fides 17/4/2023), und seitdem haben die Kämpfe und Angriffe 12 Millionen Menschen (von etwa 50 Millionen Einwohnern) vertrieben, mindestens 150.000 Tote gefordert und zu einer der schlimmsten humanitären Krisen des 21. Jahrhunderts geführt.
Im März dieses Jahres gelang es der Armee, die Hauptstadt Khartum zurückzuerobern (vgl. Fides 21/3/2025), die zwei Jahre lang belagert und zwischen den beiden Fraktionen aufgeteilt war. Im April töteten Milizionäre mehr als 1.500 Menschen bei einem brutalen Angriff auf das Flüchtlingslager Zamzam in Darfur (vgl. Fides 14/4/2025): eines der schlimmsten Massaker seit Beginn des Krieges, das mehr als eine halbe Million Menschen dazu veranlasste, die Region zu verlassen und nach El Fasher zu fliehen, wo es an allem mangelt.
(AP) (Fides 19/9/2025)


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