ASIEN/PHLIPPINEN - Nach der Pandemie: Bischöfe laden Gläubige zur “physischen Präsenz” bei Gottesdiensten ein

Freitag, 14 Oktober 2022

Manila (Fides) - In der von den Franziskanern betreuten Pfarrei des heiligen Antonius im Forbes Park, einem der exklusivsten Viertel im Stadtteil Makati, dem wirtschaftlichen und finanziellen Herzen Manilas, drängten sich vor der Pandemie jeden Tag zahlreiche Gläubige aus allen sozialen Schichten vor Arbeitsbeginn um 5 Uhr morgens zu den Frühgottesdiensten am Werktag bevor sie zur Arbeit gingen. Während der Pandemie waren zum großen Leidwesen aller solche Gottesdienstes nicht möglich, und in der Erzdiözese Manila wurde, wie in vielen anderen Diözesen auch, ein Streaming-Gottesdienst organisiert. Zuvor hatten Bischöfe im März 2020 die Gläubigen von dem sonntäglichen Gottesdienst besuch ausdrücklich befreit und zur Teilnahme an der Eucharistie über verschiedenen Medienkanäle aufgerufen.
Zwei Jahre später wendet sich die philippinische Bischofskonferenz nun am heutigen 14. Oktober einen offenen Brief veröffentlicht an die Katholiken des Landes, um dies zu ermutigen, wieder regelmäßig an der Sonntagsmesse teilzunehmen und in den Kirchen physisch präsent zu sein. Es wird daran erinnert, dass "dieser schmerzliche und traurige Moment des Verzichts auf die sakramentalen Erfahrung uns die Notwendigkeit des liturgischen Lebens in der Kirche wieder neu entdecken ließ". Im christlichen Leben könne "die leibliche und materielle Sphäre nicht ausgelassen werden“, weil „Jesus Christus selbst für unser Heil Fleisch geworden ist".
Heute wünschen sich die Bischöfe auf eine Rückkehr zur "Normalität des christlichen Lebens, in dem das Kirchengebäude der Ort der liturgischen Feiern, insbesondere der Eucharistie, ist". Alle Getauften, so sagen sie, "sind aufgerufen, aktiv an der Feier teilzunehmen und das Sakrament der Eucharistie mit Hingabe und Häufigkeit zu empfangen und auch den Gottesdienst mit Andacht zu feiern".
Aus diesem Grund ermutigen die Bischöfe die Gläubigen, "mit gereinigtem Herzen, mit innerer Erneuerung, mit dem lebendigen Wunsch, dem Herrn zu begegnen und bei ihm zu bleiben, zur sonntäglichen Eucharistie zurückzukehren", während die einzelnen Diözesen nur in besonderen Fällen entscheiden werden, ob und wie sie Streaming-Messen anbieten. "Keine Übertragung über Radio oder Fernsehen ist mit der direkten persönlichen Teilnahme vergleichbar oder kann sie ersetzen", so die Bischöfe, denn die die Medien "entfernen uns von unserem Nächsten und von der intimen und persönlichen Begegnung mit dem menschgewordenen Gott“. Deshalb sei der „physische Kontakt mit dem Herrn“ für die Glaubenden lebenswichtig, „er ist unentbehrlich und unersetzlich", heißt es in dem Text.
(PA) (Fides 14/10/2022)


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