AMERIKA/ARGENTINA - Wallfahrt nach Luján: „Bemühen um Gemeinwohl mit dem Blick und dem Herzen eines Pilgers betrachten“

Dienstag, 27 September 2022 volksfrömmigkeit   marienverehrung   soziale lage   politik   jugendliche   bischofskonferenzen  

Luján (Fides) - "Wir sind aufgerufen, von den Pilgern zu lernen, wenn es um den Aufbau des Gemeinwohls geht. Lasst uns zur Jungfrau von Luján, Mutter und Patronin Argentiniens beten, damit sie den verschiedenen Führungskräften des Landes zu hilft, den Blick und das Herz eines Pilgers zu haben, demütig und hilfsbereit zu sein, im Bewusstsein, dass sie immer Teil unseres Volkes sind und niemals über ihm stehen", so der Vorstand der argentinischen Bischofskonferenz in einer Botschaft an die Jugendlichen, mit Blick auf die 48. Wallfahrt nach Luján, die vom 1. bis 2. Oktober stattfinden wird und an der jedes Jahr Tausende von Jugendlichen aus dem ganzen Land teilnehmen. Die Marienikone "Unsere Liebe Frau von Luján", Schutzpatronin Argentiniens, aus dem 14. Jahrhundert, wird in der Basilika von Luján, 60 km von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt, aufbewahrt, und wird das ganze Jahr von zahlreichen Pilgern besucht.
"Dieses Ereignis war von Anfang an ein starkes Engagement für das Leben, die Hoffnung und die Einheit des argentinischen Volkes", schreiben die Bischöfe und laden dazu ein, diese Erfahrung mit dem Blick und dem Herzen der Pilger zu machen. "Wir sind Zeugen des Glaubens unseres Volkes, das sich aufmacht, den Gott des Lebens zu feiern. Es erfüllt uns mit Freude zu wissen, dass die Heiligtümer unseres Heimatlandes ihre Türen für alle offen haben, wir erkennen uns als Teil derselben Familie".
Die Bischöfe erinnern dann an "die vielen Männer und Frauen aller Altersgruppen", die im ganzen Land an Wallfahrten und Glaubensfesten teilnehmen, die Ausdruck der Kraft der Volksspiritualität sind. Bei den Wallfahrten "feiern wir die Freude, in eine Schar von Brüdern und Schwestern einzutauchen und gemeinsam auf den Gott zuzugehen, der auf uns wartet". Die "Kultur der Begegnung" manifestiere sich "in der Teilnahme von Menschen aus allen sozialen Schichten; aus unterschiedlichen Lebenswelten und Erfahrungen kommend, gehen und beten wir gemeinsam; bei Wallfahrten wird der andere respektiert, wir gehen oft im Tempo des anderen, und gemeinsam helfen wir uns, das gewünschte Ziel zu erreichen. Der Pilger erkennt sich selbst als ein Wanderer auf dem Weg zum Ziel und maßt sich daher nicht an, schon angekommen zu sein oder über den anderen zu stehen, die neben ihm gehen. Der gemeinsame Schmerz und die Müdigkeit machen ihn solidarisch und verpflichten ihn auf den gemeinsamen Weg".
Argentinien befindet sich seit einiger Zeit in einer wirtschaftlichen und sozialen Krise, die durch eine schwierige politische Situation noch verschärft wird. Darüber hinaus beklagen die Bischöfe eine Spaltung in der Gesellschaft. Es scheine angesichts der Polarisierung derzeit unmöglich, gemeinsame Projekte zu erarbeiten, während "die Politiker mehr denn je Verantwortung übernehmen müssen, die über ihre eigenen Interessen hinausgeht" (vgl. Fides 01/08/2022).
(SL) (Fides 27/09/2022)


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