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Hanoi (Fides) – Als Gelegenheit für vietnamesische Priester, sich zu treffen, Eindrücke zu teilen und sich auszutauschen, über ihre Mission, die Verantwortung im pastoralen Dienst und die Schwierigkeiten des priesterlichen Lebens zu sprechen und "in einem Geist der Brüderlichkeit in der Gegenwart Gottes zu leben, aus seiner Gnade zu schöpfen und zu ihm zurückzukehren, um dann den Weg im synodalen Stil fortzusetzen" so beschreibt Erzbischof Joseph Vu Van Thien, von Hanoi, die geistlichen Exerzitien für vietnamesische Priester, die in zwei Etappen (12.-14. September und 15.-17. September) in der Provinz Thanh Hoa (Nordvietnam) im Beisein zahlreicher Bischöfe und mehr als 800 Priester aus 11 Diözesen Vietnams stattfanden und sich an Stil und Inhalt der Synode über die Synodalität orientierten und daher den Titel "Auf dem Weg zu einer Kirche der Gemeinschaft, der Teilhabe und der Sendung" trugen.
"Diese Erfahrung des Studiums, des Gebets, der Konfrontation, ausgehend vom Wort Gottes und den Texten des päpstlichen Lehramtes", erklärt Erzbischof Van Thien, "soll den Priestern helfen, ihr Verständnis der Lehre der Kirche zu vertiefen, insbesondere der Lehre von Papst Franziskus über die Pastoral, die Liturgie und den Dienst der Nächstenliebe in jeder örtlichen Gemeinschaft. Darüber hinaus bieten diese Exerzitien Leitlinien insbesondere für den missionarischen Aspekt des priesterlichen Lebens".
Bischof Thomas Vu Dinh Hieu aus der Diözese Bui Chu sprach über das Thema "Sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch Priester" und betonte in diesem Zusammenhang: "Auch Priester sind zerbrechliche und schwache Personen, deshalb muss jeder sich seiner eigenen Schwäche bewusst sein, beten, sich Gott anvertrauen und um seine Hilfe bitten“. Wo es zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen komme, „gibt es eine offensichtliche Glaubenskrise, eine moralische Krise, eine Erziehungskrise", stellte er fest.
Bischof Vu Van Thien sprach in der Predigt beim gemeinsamen Gottesdienst das Thema des Glaubens und bezog sich dabei auf Lukasevangelium (Lk 7,1-10) und sagte: "Der Glaube hängt nicht vom Rang, der Kultur oder dem Reichtum ab; der Glaube hängt nicht von einem Lebensstand ab, sondern ist ein Geschenk Gottes: Der Glaube besteht in einem gläubigen Herzen, das sein Vertrauen auf Gott setzt, mit der Gewissheit, dass Gott nichts unmöglich ist und dass er alles tun kann". "Wir Priester, die wir in Vietnam den Glauben predigen, lehren und feiern, müssen ihn voll und ganz leben, verankert in Gott, der der Fels unseres Heils und unseres Lebens ist", sagte er.
"Das Werk der Erneuerung der Kirche", so die teilnehmenden Geistlichen, "geht gerade von den Priestern aus, denn ein eifriger Priester, der sich immer Gott zuwendet und immer im Glauben arbeitet, trägt dazu bei, dem Volk Gottes viele geistliche Wohltaten zu bringen. Wenn das Leben und das Herz des Priesters erneuert werden, wird die Kirche erneuert". "Als vietnamesische Priester", so die Teilnehmer der Exerzitien, "sind wir aufgerufen, auf die unermessliche Vorsehung Gottes zu vertrauen, besonders wenn wir in unserem pastoralen Dienst in Vietnam mit Schwierigkeiten oder Widrigkeiten konfrontiert werden. Gott lässt sein Volk nicht im Stich, sondern greift ein, indem er seine Gnade schenkt, denn er kennt die Bedürfnisse eines jeden und wirkt Wunder in unserem Leben".
(PA-AD) (Fides 16/9/2022)
