AMERIKA/MEXIKO - Bildung und Erziehung: Bischöfe wünschen gesamtgesellschaftliches Zusammenwirken

Montag, 29 August 2022 bischofskonferenzen   schule   soziale lage  

Mexiko-Stadt (Fides) - Die mexikanischen Bischöfe wenden sich zu Beginn des neuen Schuljahres 2022-2023 in einer gemeinsamen Botschaft an Lehrer, Eltern, Schüler und die Gesellschaft im Allgemeinen und damit an alle Mitwirkenden der Erziehung und Bildung "mit Wertschätzung und Respekt und erinnern daran, dass es keine wichtigere und menschlichere Tätigkeit gibt, als jeden Menschen bei der Entwicklung seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten (Intelligenz, Wille, Zuneigung, Gedächtnis, Vorstellungskraft, Fähigkeit zur Synthese) individuell, ökologisch und sozial zu begleiten, um eine geschwisterliche, solidarische und verantwortungsvolle Zivilisation zu schaffen",
In der "komplexen Situation", in der sich das Land befindet, weisen die Bischöfe auf die Notwendigkeit hin, einige grundlegende Punkte im pädagogischen Handeln zu beachten. Indem sie Papst Franziskus zitieren, fordern sie dazu auf, seinem Aufruf zu folgen und in jeder Gemeinschaft so genannte Erziehungspakte zu schließen, "die darauf abzielen, die wesentlichen Bande zwischen Verantwortlichen, Lehrern, Eltern und Schülern mit dem warmen Faden der Solidarität, der Fürsorge und der Kreativität zu weben". Dies soll angesichts der allgemeinen Krise dazu beitragen, neue Wege in den Beziehungen zu finden.
„Die Globalisierung und die Auswirkungen der Pandemie fordern uns heraus, unser Leben neu auszurichten, indem wir Freiheit, Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe in den Mittelpunkt stellen“, mahnen die Bischöfe. Dies sollte „unseren Horizont nicht vernebeln, sondern wir sollten unsere Leidenschaft und unseren Wunsch auf konkrete, solidarische und erreichbare Projekte richten. Das Böse kann nur mit dem Guten überwunden werden. Feuer kann nicht mit Feuer gelöscht werden".
Die Bischöfe betonen daher, es sei dringend notwendig, die Erziehung „mit Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe im täglichen Bemühen um einen gelassenen und wirksamen Wandel wiederzubeleben, der die Welle einer Kultur des Todes, des Missbrauchs, der Korruption, der Unfähigkeit sowie der Umwelt- und Sozialzerstörung stoppt, die in vielen Bereichen unseres Mexikos vorhanden ist“. „Frieden ist ein Geschenk und eine Aufgabe. Frieden ist möglich. Die Erziehung zum Aufbau ist eine Priorität", so die Bischöfe.
Unter Berufung auf die Enzyklika "Fratelli tutti" und die darin enthaltene Aufforderung, die Lehren des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter in der Gesellschaft umzusetzen, lädt die Botschaft ein, „zu heilen und die Situationen des Schmerzes unserer Brüder und Schwestern, insbesondere der Jüngsten, in die Hand zu nehmen“. "Kinder und Jugendliche bitten uns in tausendfacher Weise um Fürsorge und Begleitung“, betonen die Bischöfe. „Nichts darf uns von der wesentlichen Aufgabe der Erziehung ablenken, die darin besteht, den neuen Generationen den Atem des Lebens zu vermitteln und ihn zu pflegen und zu fördern, unter uneingeschränkter Achtung ihrer Würde, ihrer Gedankenfreiheit, ihres Gewissens und ihrer Integrität".
Die Bischöfe bekräftigen die Dringlichkeit, jungen Menschen zuzuhören und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, insbesondere mit jenen, die die Schule abgebrochen haben, und warnen: "Kein politisches, wirtschaftliches, ideologisches oder soziales Projekt sollte Bildung als Beute oder Machtinstrument betrachten. Erziehung ist ein Akt der Liebe, der Großzügigkeit, der Unentgeltlichkeit". Sie fordern daher die Regierung und die Gesellschaft auf, gemeinsam und unter größtmöglicher gesellschaftlicher Beteiligung an der Gestaltung der Bildung und Erziehung im Land zu arbeiten.
Zum Abschluss der Botschaft fordern sie die Lehrer auf, ihren Beitrag "heute mehr denn je mit Geduld, Großzügigkeit und Talent" zu leisten; die Eltern, sich für die Schule zu engagieren; die Behörden, Unternehmer, soziale und politische Führungskräfte, "um in jedem Bildungsraum Wege des Dialogs, der Friedensstiftung und der menschlichen, ganzheitlichen, solidarischen und nachhaltigen Entwicklung neu zu beleben".
(SL) (Fides 29/08/2022)


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