ASIEN/SYRIEN - Illegale Beschlagnahme christlichen Eigentums in der kurdischen Region Nord- und Ostsyrien

Dienstag, 12 Juli 2022

The Washington Institute for Near East Policy

Qamischli (Fides) - In der nordostsyrischen Region Dschazira häufen sich die Beschlagnahmungen und illegalen Enteignungen christlicher Eigentümer zulasten von Bürgern, die in den Jahren des jüngsten Konflikts ihre Heimat verlassen mussten. Dies berichteten Quellen der Assyrischen Demokratischen Organisation (Assyrian Democratic Organization, ADO). Die Aktivisten der ADO bestätigen, dass die Enteignungen von Eigentum christlicher Eigentümer sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten beklagt werden, die von der so genannten Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien auch bekannt unter dem kurdischen Namen Rojava, die de facto der Regierung in Damaskus entzogen wurde.
Die Fälle von Enteignung und betrügerischem Verkauf von Eigentum christlicher Bürger, so die Nachrichtenagentur AINA, wurden insbesondere in den Städten Qamishli, Hassakè, Derek und Tal Tamr gemeldet. Es wird vermutet, dass auch einflussreiche Personen in der Autonomieverwaltung, dafür gesorgt haben, dass Beschwerden über betrügerische Enteignungen, die bei den örtlichen Justizbehörden eingereicht wurden, vertuscht wurden.
Die Autonome Administration wird de facto von den Syrischen Demokratischen Kräften (Syrian Democratic Forces-SDF) regiert, einem Bündnis kurdischer Politiker und Milizen, das während des jahrelangen Syrienkonflikts entstanden ist. Die autonome Regierung wird von den Vereinigten Staaten unterstützt und erklärt ihren angeblichen politischen Willen, eine säkulare, demokratische und föderalistische Regierung in der Region einzusetzen.
Die 1957 in Syrien gegründete Assyrische Demokratische Organisation (ADO) hat sich zum Ziel gesetzt, die Identität der christlichen (assyrischen, syrischen und chaldäischen) Bevölkerung der Region zu bewahren, und bezieht sich dabei auf Völker und Zivilisationen, die vor den arabisch-islamischen Eroberungen in Mesopotamien lebten. Seit Beginn des Syrienkonflikts hat sich die ADO auf die Seite der Opposition gestellt.
Die nordostsyrische kurdische Region ist weiterhin schweren Angriffen der türkischen Armee ausgesetzt. Die Regierung in Ankara duldet nicht, dass in den grenznahen syrischen Gebieten eine autonome Einheit entsteht, die de facto von kurdischen politischen Kräften und Milizen kontrolliert wird. Von türkischen Militäroperationen der letzten Monate waren auch Städte und Dörfer im Khabur-Tal getroffen, die traditionell von Christen bewohnt werden.
(GV) (Fides 12/7/2022)


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