ASIEN/BANGLADESCH - Gewalt gegen Christen: Zusammenarbeit zwischen christlichen und muslimischen Bürgern trägt zur Überwindung bei

Mittwoch, 8 Juni 2022 religionsfreiheit   gewalt   religiöse minderheiten  

Rajshahi (Fides) – Konstruktive Zusammenarbeit und freundschaftliche Beziehungen unter den Gläubigen verschiedener Religionen können dazu beitragen Gewalt gegen Christen, die als kleine Minderheit in Bangladesch leben, zu überwinden, wie zuletzt geschehen, als ein junger Muslim, Jannatun Ferdous, in die katholische Kapelle von Hatshika in der Diözese Rajshahi im Norden Bangladeschs eingedrungen war und dort ein Kruzifix, eine Marienstatue und eine Statue von Mutter Teresas geschändet, die Bibel zerrissen und anderes liturgisches Mobiliar beschädigt hatte. Die Gläubigen bedauerten den Vorfall, doch es waren die Dorfbewohner, von denen viele Muslime sind, die den jungen Mann identifizierten und ihn der Polizei zu übergeben.
Dazu sagt der Ortsbischof Gervas Rozario, der katholischen Diözese Rajshahi leitet gegenüber Fides: "Wir verurteilen die Gewalt und bekräftigen das Recht, unseren religiösen Glauben in diesem Land gemäß der Verfassung auszuüben. Den Christen sage ich: Habt keine Angst, lasst uns ohne Furcht voranschreiten, im Glauben an Gott, der unsere Rettung ist".
Nach Angaben der örtlichen Polizei ist der junge Mann psychisch krank, während es in der Bevölkerung keine Feindseligkeit gegenüber Christen gibt. Subash Murmu, einer der einheimischen Katholiken, erklärt dazu gegenüber Fides: "Es tut uns leid, aber wir werden unsere Kapelle reparieren. Es scheint sich um einen Einzelfall zu handeln, der von einer geistesgestörten Person verübt wurde".
Von den 165 Millionen Einwohnern Bangladeschs sind 90 % Muslime, während die Zahl der Christen bei etwa 800.000 liegt. Die Hälfte von ihnen ist katholisch, der Rest protestantisch.
(FC-PA) (Fides 8/6/2022)


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