AFRIKA/D.R. KONGO - Im Vorfeld des Papstbesuchs fordern die Bischöfe ein Ende der Konflikte

Mittwoch, 1 Juni 2022 gewalt   bischöfe   frieden   papst franziskus  

Kinshasa (Fides) - "Der Alptraum des Krieges hat zu lange gedauert. Wir bitten die Kriegsparteien, zur Vernunft zurückzukehren", fordern die Bischöfe der kongolesischen Bischofskonferenz in einer gemeinsamen Erklärung, in der sie ihre Besorgnis über "die Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen in der Provinz Nord-Kivu (im Osten der Demokratischen Republik Kongo)" zum Ausdruck bringen. Insbesondere erinnern sie an anhaltende Konflikte in den Gebieten von Rutshuru und Nyiragongo, als Folge der verstärkten Kämpfe zwischen der FARDC (kongolesische Streitkräfte) und denRebellen der M23-Bewegung, die auf beiden Seiten viele Menschenleben fordern.
Die M23-Bewegung ist eine Rebellengruppe, die 2021 die Kampfhandlungen wieder aufgenommen hat, nachdem sie im Dezember 2013 die Waffen niedergelegt hatte. Die erneute Offensive der M23-Kämpfer führt zu Spannungen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, da die Regierung in Kinshasa, dem Nachbarland vorwirft, die kongolesischen Rebellen zu unterstützen. Kigali wiederum beschuldigt die DRK, die Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLRDLR), eine ruandische Rebellengruppe in Nord-Kivu, zu unterstützen. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern nahmen zu, als die ruandische Regierung die Entführung von zwei Soldaten durch die FDLR anprangerte und Kinshasa beschuldigte, an der Entführung beteiligt zu sein. Dank der Vermittlung Angolas wurden die beiden Soldaten, die offenbar von der regulären kongolesischen Armee gefangen genommen worden waren, freigelassen.
In der Mitteilung hebt die Bischofskonferenz hervor wie die Instabilität in Nord-Kivu die regionalen Spannungen verschärft, und erklärt, sie sei "erstaunt, dass die Kämpfe nur wenige Wochen nach den Treffen in Nairobi stattfinden, bei denen sich die Staatschefs der Region der Großen Seen und die bewaffneten Gruppen verpflichtet haben, ihre Bemühungen um die Schaffung von Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu vereinen".
"Die Menschen in der Region der Großen Seen streben nach einem dauerhaften Frieden durch eine verbesserte Zusammenarbeit, von der auch künftige Generationen profitieren können", so die Bischöfe. "Umso mehr", fügen sie hinzu, "als sich das kongolesische Volk darauf vorbereitet im kommenden Juli den Heiligen Vater, Papst Franziskus, zu begrüßen, der als Architekt des Friedens und als Apostel der Versöhnung kommt. Es ist weder richtig noch ehrenhaft, diesem Volk diesen Moment des Glücks zu verwehren, der ein Segen für die gesamte Demokratische Republik Kongo sein wird", schließen sie.
(L.M.) (Fides 1/6/2022)


Teilen: