VATIKAN - Jahresbericht der Päpstlichen Missionsunion: Missionarische Bildungsarbeit in einem geschwisterlichen und synodalen Stil

Samstag, 21 Mai 2022 päpstliche missionswerke   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   evangelisierung  

Lyon (Fides) - "Ich werde meine Rede auf Italienisch halten, der Sprache des seligen Paolo Manna, des Gründers der Päpstlichen Missionsunion (PUM)". Mit diesen Worten begann Pater der Generalsekretär der Päptlichen Missionsunion, Pater Dinh Anh Nhue Nguyen, seinen Jaharesbericht bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke in Lyon. In seinen einleitenden Dankesworten richtete Pater Nguyen neben dem Kardinalpräfekten, dem erzbischöflichen Präsidenten, den anderen Generalsekretären, dem Verantwortlichen für die Verwaltung und seinen Mitarbeitern auch ein herzliches Dankeschön an seinen Vorgänger Pater Meroni, der die Tradition des Jahrbuchs ins Leben gerufen hatte.
In seiner Bericht ging er auf drei wesentliche Punkte ein: die Erinnerung an die Statuten im Hinblick auf die Arbeit der Päpstlichen Missionsunion, die Initiativen der der missionarischen Bildungsarbeit in den Jahren 2021-2022 und ein Ausblick in die Zukunt. In Bezug auf die spezifischen Aktivitäten der Päpstlichen Missionsunion erklärte Pater Nguyen mit Bezug auf Artikel 20 der Statuten: Als eines der vier Päpstlichen Missionswerke steht die Päpstliche Missionsunion neben den anderen drei Werken und geht mit ihnen gemeinsam in der missionarischen Projektarbeit in der ganzen Welt". Deshalb "wendet sich die Union an alle, die berufen sind, sich dafür einzusetzen, dass das Volk Gottes von einem missionarischen Geist und einem besonderen Bewusstsein für die missionarische Zusammenarbeit beseelt wird". Der Generalsekretär der Päpstlichen Missionswerke wies auf die Häufigkeit des Adjektivs "alle" im Text der Statuten hin und auf die große Bandbreite der Adressaten der Initiativen: Priester, Ordensleute und Laien, und erinnerte an das Motto "Alle Kirchen für die ganze Welt" aus den Schriften des Gründers, des seligen Pater Paulo Manna.
Pater Nguyen betonte unter Bezugnahme auf den in den Statuten genannten Zweck der Päpstlichen Missionsunion: "Wir sind die "Vereinigung" aller Kräfte vor Ort im Dienst des gemeinsamen Evangelisierungsauftrags der Kirche und konzentrieren uns auf die Aktivitäten der Fortbildung, der Information und der Förderung des missionarischen Bewusstseins durch verschiedene Initiativen …auf lokaler, regionaler oder internationaler Ebene. All dies geschieht stets im Geiste der Zusammenarbeit mit allen, insbesondere mit den Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke und mit den Sekretären der anderen drei Werke, in einem einfachen, brüderlichen und auch im synodalen Stil. Bilden wir eine "Union" angefangen bei uns selbst, und versuchen wir dabei stets, unserer Berufung gerecht zu werden, "die Seele der anderen Päpstlichen Missionswerke" zu sein, wie der heilige Papst Paul VI. uns nannte".
Pater Nguyen dankte in diesem Zusammenhang den Nationaldirektoren und den Beauftragten in den Diözesanleitern für ihr ständiges Engagement mit Blick auf die missionarische Bildungsarbeit in den verschiedenen Ländern und bekräftigte die Verfügbarkeit des internationalen Sekretariats der Päpstlichen Missionunion.
Bezüglich der missionarischen Bildungsarbeit in den Jahren 2021-2022 verwies Pater Dinh Anh Nhue Nguyen auf das Jahrbuch 2021-2022, das den Teilnehmern in digitaler Form zur Verfügung gestellt wurde, und erinnerte daran, dass Päpstliche Missionsunion vom 1. Januar 2021 bis zum 11. Mai 2022 insgesamt 12 Projekte in Afrika, 3 Projekte in Asien und 2 Projekte an der Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz in Rom unterstützt hat. Diese Projekte wurden durch andere missionarische Bildungsinitiativen ergänzt, darunter der Rosenkranz für den Frieden in Myanmar und, für Zentralasien, das Webinar "Die Mission der Evangelisierung in Zentralasien zur Zeit von Evangelii Gaudium: Kontext, Schwierigkeiten, Perspektiven" sowie missionarische Gebets- und Studienangebote zum 150. Geburtstag des seligen Paolo Manna: "Wie Sie sich denken können, versuchen wir, der spirituellen Dimension in der missionarischen Bildungsarbeit, in der das individuelle und gemeinschaftliche Gebet von grundlegender Bedeutung ist, noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken", betonte der Generalsekretär, der dann an einige kürzlich erschienene Veröffentlichungen erinnerte, darunter ein in englischer Sprache erschienenes Buch über den missionarischen Wandel der Kirche mit Vorwort von Kardinal Luis Antonio G. Tagle. Dieser Text, "ein sehr wichtiges Hilfsmittel, ich würde sagen, fast schon ein Klassiker, für die missionarische Bildungsarbeit in der ganzen Welt, insbesondere in der englischsprachigen Welt", wurde den Teilnehmern von Pater Nguyen geschenkt.
Der Generalsekretär erinnerte an die mehr als zwanzig laufenden Aktivitäten und weitere, die auf der „Warteliste“ stehen, und hob insbesondere drei Aktivitäten hervor, „die uns für die Wiederbelebung des Diskurses über Mission und missionarische Bildungsarbeit innerhalb der Päpstlichen Missionswerke grundlegend erscheinen". Der erste ist die Vorbereitung der Veröffentlichung von biblischen Texten zur Mission: "Wie Sie sich denken können, ist dies die langwierige Arbeit, die mit den 'Evangelien' beginnt, auf die wir uns zum jetzigen Zeitpunkt konzentrieren. Wir bitten Sie alle um Ihr Gebet dafür. Zu diesen Vorbereitungen kommt die Veröffentlichung des Bandes über die Mission aus Sicht der östlichen Tradition hinzu, der mehrsprachig erscheinen wird". Die zweite Aktivität betrifft den bereits erscheinenden Missionskommentar für den Sonntag: "Der Wunsch ist es, wieder vom Wort Gottes auszugehen, um für die Mission zu formen und zu sensibilisieren. Der Zweck dieses sonntäglichen Kommentas, den wir mit dem Advent begonnen haben, ist es, ein nützliches Instrument für die ständige missionarische Weiterbildung anzubieten. Ich habe bereits auf der letzten Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke darüber gesprochen. Es handelt sich um einen Weg, der speziell für die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke und ihre Mitarbeiter konzipiert und gestaltet wurde, denen die Texte des Kommentars jede Woche in verschiedenen Sprachen zugesandt werden, den wir aber auch auf der Website der Päpstlichen Missionswerke zur Verfügung stellen, damit alle interessierten Gläubigen Zugang dazu haben, um über das Wort Gottes nachzudenken und ihre eigene Berufung als Jünger und Missionare Christi zu vertiefen".
Pater Nguyen dankte in diesem Zusammenhang auch allen Übersetzern und Korrektoren der Texte, darunter auch einige Nationaldirektoren, "die großzügig ihren Dienst für die missionarische Bildungsarbeit anbieten", und "allen Nationaldirektoren für das wohlwollende Interesse an diesen Kommentare sowie für die kluge Verwendung des erhaltenen Materials" bei ihrer missionarischen Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in ihren jeweiligen Ländern. Schließlich erwähnte der Generalsekretär der Päpstlichen Missionsunion die geplante internationale Konferenz zum Thema "Verkündigung und christliche Ausbildung in einer missionarischen Kirche": "Es handelt sich um eine Tagung in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Universität Urbaniana, die bereits für dieses Jahr geplant war, dann aber wegen vom Hochschulinstitut für Katechese und missionarische Spiritualität verschoben werden musste. Diese Konferenz dient dazu, die missionarische Ausbildung von Katechisten wieder in Gang zu bringen. Wir beabsichtigen, in naher Zukunft einen Kurs zur missionarischen Weiterbildung der örtlichen Katecheten, und zwar in enger Zusammenarbeit mit dem Päpstlichen Werk für die Glaubensverbreitung, dem wir für seine ständige Unterstützung danken. Diesem Traum werde ich noch einen weiteren hinzufügen: in Zusammenarbeit mit den Nationaldirektionen möchte ich verschiedene Missionskongresse organisieren, wo immer wir können und wo ein Bedarf besteht".
Abschließend erinnerte der Generalsekretär an den Fidesdienst, der vor kurzem auch den Kurzfilm über Pauline Jaricot mit dem Titel "Guardandno dall‘alto" produziert hat, und an die Rolle des missionarischen Bildungszentrums CIAM, das seine Tätigkeit nach der Pandemie nun wieder aufnimmt: "Ich lade Sie alle ein, Ihre Gruppen zu einer missionarischen Pilgerreise nach Rom ins CIAM zu schicken“. Mit Blick auf die Zukunft schloss Pater Nguyen mit einem Wunsch: "Ich teile voll und ganz den Traum des Papstes in seiner Botschaft zum diesjährigen Weltmissionssonntag, dass alle Menschen Gottes Propheten, Zeugen und Missionare des Herrn sind. Ich teile voll und ganz Ihre Träume, dass unsere geliebten Päpstlichen Missionswerke dem Charisma ihrer Gründer immer treu bleiben und zunehmen charismatischer werden, wie es Prälat Jorge Patricio Vega Velasco, der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke von Chile, während der Messe heute Morgen ausdrückte. Gemeinsam mit Ihnen versuchen wir, unser Bestes zu geben, damit diese Träume in Erfüllung gehen können".
(E.G.) (Fides 21/5/2022)


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