AMERIKA/COSTA RICA - Bischöfe prangern Gewalt und Korruption an: „Es erfüllt uns mit Trauer und Schmerz“

Mittwoch, 18 Mai 2022 gewalt   soziale lage   bischofskonferenzen  

Conferenza Episcopale Costa Rica

San José (Fides) - "Als Hirten des Volkes Gottes rufen wir mit Nachdruck dazu auf, die Welle der Gewalt und der Kriminalität, die unser Land heimsucht, einzudämmen": Das fordern die Bischöfe von Costa Rica in einer am 17. Mai veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
In der Erklärung, die Fides vorliegt, äußern sich die Bischöfe zur den jüngsten Episoden der Gewalt in der Provinz Limon, die insbesondere vom örtlichen Bischof, Javier Román Arias, angeprangert wurde: "Tatsachen, die wir verurteilen und die uns alle zum Handeln aufrufen sollten". Von der Gewalt betroffen war Priester in der Gemeinde, in der er tätig ist, und eine Person, die in einem Bildungszentrum ermordet wurde. Solche Ereignisse "erfüllen unsere Gesellschaft mit Trauer und Schmerz", schreiben die Bischöfe. „Wir sind solidarisch mit der Provinz Limon, mit allen Menschen guten Willens, die dieses geliebte Gebiet bewohnen", heißt es dazu in der Erklärung.
Die Bischofskonferenz appelliert ausdrücklich an die Behörden, "damit sie die notwendigen Maßnahmen zur wirksamen Bekämpfung der Kriminalität ergreifen". "Jahrelang waren wir froh, ein Land des Friedens zu sein, aber die Realität schlägt uns Tag für Tag mit Gewalttaten, zunehmender Kriminalität und dem Einbruch des Drogenhandels entgegen. Es ist nicht hinnehmbar, dass vor den Augen der guten und ehrlichen Menschen die Welle der Korruption und der Kriminalität unsere Gesellschaft verwüstet".
Die Bischöfe rufen aber auch dazu auf, angesichts der schmerzlichen Ereignisse, die sich "in vielen unserer Gemeinden im ganzen Land" ereignen, "die Hoffnung nicht zu verlieren und unser Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen“. Am morgigen Donnerstag, dem 19. Mai, laden die Bischöfe zu Gottesdiensten und die eucharistischen Anbetung in den Gemeinden und zum Gebet für den Frieden ein.
Die Bischöfe Costa Ricas prangern seit langem die schwerwiegenden Probleme des Landes an, darunter die ausufernde Gewalt, das organisierte Verbrechen, den Drogenhandel, die Korruption. Dem neuen Präsidenten, Rodrigo Chaves Robles, der am 3. April gewählt wurde, übergaben sie zum Amtsantritt ein Dokument über die wichtigsten Herausforderungen und boten ihre Mitarbeit an (vgl. Fides 28/9/2021, 24/1/2022, 9/2/2022, 25/2/2022, 5/4/2022).
(SL) (Fides 18/5/2022)


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