ASIEN/PAKISTAN - Nach Mord an zwei Sikhs auf dem Bazar in Peschawar: „Religiöse Minderheiten werden verfolgt“

Montag, 16 Mai 2022 religiöse minderheiten   religionsfreiheit   menschenrechte   gewalt   verfolgung  

Peschawar (Fides) - "Religiöse Minderheiten in Pakistan werden ständig verfolgt“, so der Menschenrechtsaktivist Ashiknaz Khokhar gegenüber Fides über den jüngsten Vorfall, der die pakistanische Gesellschaft erschüttert, “Wir sind besorgt um unseren Schutz und unsere Zukunft in Pakistan. Angehörige aller religiösen Minderheiten werden angegriffen und getötet. Die Ermordung der beiden pakistanischen Sikhs ist eine Schande für unser Land. Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste und fordern den Präsidenten, den Premierminister und den Generalstabschef der Armee sowie den Premierminister der Provinz Khyber Pakhtun Khwa (KPK) auf, sich für den Schutz der in Pakistan lebenden religiösen Minderheiten einzusetzen". Ashiknaz Khokhar, der sich für den Schutz religiöser Minderheiten einsetzt, sagt in diesem Zusammenhang auch: "Die pakistanische Regierung hat noch viel zu tun, um Harmonie und Frieden in Pakistan zu gewährleisten".
Am 15. Mai töteten zwei noch nicht identifizierte Männer zwei Sikh-Geschäftsleute auf dem „Bata Tal Bazar“ in Peschawar, während die beiden damit beschäftigt waren, einen Verkaufsstand einzurichten. Es handelt sich bei den Opfern um Saljeet Singh (42) und Ranjeet Singh (38). Beide waren auf der Stelle tot. In einer ersten Stellungnahme der Polizei heißt es: "Es handelt sich offenbar um gezielte Tötungen, mit dem Ziel Angst unter religiösen Minderheiten zu verbreiten“. Auf die Sikhs soll mehrmals geschossen worden sei, bevor die die Mörder vom Tatort flohen.
Auch Waseem Ghouri, Vorsitzender der „National Minorities Alliance“, verurteilte den Terrorakt aufs Schärfste: "Es ist sehr traurig, dass unschuldige Menschen aufgrund von Hass und Diskriminierung getötet werden. Wir stehen an der Seite unserer Sikh-Gemeinschaft in Pakistan und fordern Gerechtigkeit". Während Joseph Johnson von der Nichtregierungsorganisation "Voice for Justice" sagte "Dieser Angriff zeigt, wie unsicher religiöse Minderheiten in Pakistan sind. Die pakistanische Regierung muss Maßnahmen zum Schutz religiöser Minderheiten ergreifen, die unter ständiger Bedrohung und Angst leben". Dies sei ein Image-Schaden für das Land.
Unterdessen wurde am vergangenen 13. Mai wurden die beiden pakistanische Christen Rajish Bhatti und Naqash Bhatti, von muslimischen Männern in Taxila bei einem geringfügigen Streit getötet, wonach es zu einer Kundgebung kam, bei der die Anwohner Schilder mit der Aufschrift "Christians lives matter" hochhielten. Anfang dieses Jahres, am 30. Januar 2022, hatte sich ein ähnlicher Vorfall in Peschawar ereignet, wo zwei christliche Pastoren von zwei Männern auf der Straße in der Nähe des Madina-Marktes angegriffen wurden. Bei diesem Anschlag starb einer der beiden Pastoren (vgl. Fides 31/01/2022)
(AG-PA) (Fides 16/5/2022)


Teilen: