EUROPA/ITALIEN - Gründer der Doktrinarier wird heiliggesprochen : “Wir haben über 400 Jahre darauf gewartet”

Samstag, 14 Mai 2022 mission   religiöse institute   evangelisierung  

Rom (Fides) - "Wir müssen heute zur Kenntnis nehmen, dass der Glaube oft nicht mehr in der Familie beginnt. Deshalb müssen die Christen heute "hinausgehen, in die Welt gehen" und bezeugen, dass das Christentum nicht das Befolgen von Lehren und Regeln ist, sondern die Begegnung mit Jesus, dem barmherzige Antlitz des Vaters. Evangelisierung und Erstverkündigung werden eine neu Form der Katechese sein", so Pater Sergio La Pegna, Generaloberer der Kongregation der Priester von der Göttlichen Lehre (auch bekannt als Doktrinarier), gegenüber der Fides über das Engagement und die Herausforderungen, mit denen sich die Ordensleute täglich in den Missionsgebieten, in denen sie leben und arbeiten sind, konfrontiert sehen.
Der Generalobere weist auf die Schwierigkeiten der pastoralen Arbeit und die leeren Kirchen hin: "Die Kirche selbst ist immer auf einem Weg", sagt Pater Sergio, "wichtig ist die Überzeugung, dass dieser Weg gemeinsam gegangen werden muss, indem man die verschiedenen Charismen und die unterschiedlichen Fähigkeiten der Einzelnen und der Gruppen wiederentdeckt und wertschätzt. Wir müssen den Weg eines jeden respektieren, einbeziehen und nicht ausgrenzen. Das ist etwas, worauf Papst Franziskus sehr viel Wert legt".
Unter Hinweis auf die missionarischen Herausforderungen und die Präsenz der Ordensleute in der Welt erzählt Pater Sergio: "Im letzten Jahrhundert kamen die Doktrinäre nach Brasilien und pflanzten dort eine Saat ihres Charismas, besonders im Süden, in der Gegend von São Paulo. Im Jahr 2000 gingen wir dann nach Indien: auch das war eine wirklich interessante Herausforderung, wegen des Kontextes. Im Jahr 2010 eröffneten wir dann eine Mission in Burundi und kamen so in dieses Afrika, das heute ein sehr wichtiges Gebiet für die Neuevangelisierung ist".
"Die Kongregation wächst zahlenmäßig in Afrika und ist stabil in Indien und Brasilien, sie hat Schwierigkeiten in Italien und Frankreich, wie alle Ordenskongregationen in Europa. Auf dem letzten Generalkapitel haben wir beschlossen, uns auf die ständige Weiterbildung und auf unser spezifisches Charisma, die Katechese, zu konzentrieren. Die Ordensmitglieder müssen der Motor für Berufungen sein und ihr Charisma mit Freude bezeugen. Pater Césare de Bus, unser Gründer, begann im 16. Jahrhundert auf diese Weise und widmete sich der Katechese".
Pater Sergio erinnert dann daran, dass Papst Franziskus am Sonntag, den 15. Mai, den seligen Césare de Bus, den Gründer der Kongregation, heiligsprechen wird, betont: "Für uns ist das wirklich ein großes Geschenk des Herrn, denn wir haben über 400 Jahre darauf gewartet. Pater César gründete die Doktrinarier im Jahr 1592, und Generationen von Doktrinariern haben sich nach diesem großen Geschenk gesehnt. "Wir müssen eine konkrete Erfahrung von Christus und der Kirche machen", schließt Pater La Pegna, "aber sie muss allen offen stehen: Wir müssen denen, denen wir begegnen, die Freude bezeugen, das Antlitz Jesu zu erkennen, der als lebendige Person mitten unter uns ist“.
(ES -PA) (Fides 14/5/2022)


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