AMERIKA/BRASILIEN - Bericht der Kommission für Landpastoral: „Konflikte finden in den Medien nicht immer Platz“

Mittwoch, 20 April 2022 menschenrechte  

Celam

Brasilia (Fides) - Der Jahresbericht der Kommission für Landpastoral (CPT) verzeichnete im Jahr 2021 insgesamt 1.768 Konflikte und damit 13,92% weniger als im Jahr 2020. Dabei handelt es sich um Konfliktsituationen im Zusammenhang mit Land-, Wasser- und Arbeitsrechten, die in Brasilien direkt oder indirekt 897.335 Menschen betreffen.
Nach Angaben des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) wurde der Bericht der Kommission am 18. April am Sitz der brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) vom Generalsekretär der CNBB, Prälat Joel Portella Amado, dem Präsidenten des Kommission und Prrälat José Ionilton Lisboa de Oliveira, sowie Mitarbeitern der CPT Vertretern der indigenen Völker und der ländlichen Bevölkerung und der mit der Agrarreform verbundenen Organisationen vorgestellt.
Es wurde darauf hingewiesen, dass die meisten Land- und Wasserkonflikte in Brasilien heute im Amazonasgebiet zu verzeichnen sind, wo im Jahr 2021 insgesamt 641 Landkonflikte (49,49 % der Gesamtzahl), 124 Wasserkonflikte und 54 Fälle von Sklaverei und Ausbeutung registriert wurden. Indigene Völker gehören zu den am stärksten betroffenen Gruppen, darunter insbesondere das Volk der Yanomami, dessen Territorium durch den illegalen Bergbau stark beeinträchtigt wird. Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2021 im indigenen Gebiet der Yanomami insgesamt 109 Todesfälle infolge von Konflikten mit illegalem Bergbau verzeichnet, was einem Anstieg von 1.110 % entspricht, davon wurden allein 101 Todesfälle im Bundesstaat Roraima verzeichnet.
Der Präsident der 1975 gegründeten CPT bekräftigte: "Wir wurden geboren und existieren, um uns um das Leben zu kümmern... das so oft vom grausamen Kapitalismus, der Agrarindustrie, dem illegalen Holzeinschlag und dem Bergbau bedroht ist". Das CPT steht den betroffenen Familien nahe, "um Solidarität auszudrücken, zu ermutigen, zu schützen, aber auch um zu helfen, bekannt zu machen, was passiert und was in den Medien nicht immer Platz findet", betonte Prälat José Ionilton, der auch an die Bedeutung des Einflusses der Politik auf Gesetzesentwürfe erinnerte, die die Kleinen bedrohen und schädigen, zugunsten derer, die bereits das Kapital besitzen“. Diese Situation habe sich in den letzten Jahren verschlechtert, so der Bischof, der in diesem Zusammenhang an die vielen Opfer des Kampfes um Land in Brasilien erinnerte.
(SL) (Fides 20/4/2022)


Teilen: