AMERIKA/PERU - Unruhen in Huancayo: Bischöfe verurteilen Gewalt

Montag, 4 April 2022 gewalt   bischöfe   menschenrechte  

Infobae

Huancayo (Fides) - "Im Bewusstsein des legitimen Rechts auf Protest, das in unserer politischen Verfassung (Artikel 2) geschützt ist, verurteilen wir jedoch die Gewalt, die durch die Straßenblockade zum Ausdruck kommt, weil sie den freien Verkehr von Menschen und den Transport von Lebensmitteln verhindert. Die Versorgung eines jeden Menschen ist ein Recht, das gewährleistet werden muss", so der Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz Erzbischof Miguel Cabrejos Vidarte von Truillo, in einer Stellungnahme zu den Vorfällen vom vergangenen Wochenende in Huancayo.
Im Rahmen eines landesweiten unbefristeten Streiks der Schwerlasttransporteure und Landwirte kam es am fünften Tag, Freitag, den 1. April, in Huancayo (Departement Junín) zu Unruhen mit Gewalt, Plünderungen und Aggressionen in verschiedenen Teilen der Stadt. Nach Angriffen mit Steinen mussten die Geschäfte und die wichtigsten Märkte geschlossen werden. Auch das Gebäude der Provinzregierung wurde angegriffen, und es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei. Bei den Unruhen starben drei Menschen darunter ein Minderjähriger und es kam zu 22 Festnahmen. Der Grund für die Proteste, die mehrere große Verbindungsstraßen blockierten, war der Anstieg der Preise für Kraftstoff und landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Am Samstagnachmittag, dem 2. April, einigten sich Vertreter der Gewerkschaften und der Regierung, die nach Huancayo gereist waren, auf eine Aussetzung der Proteste. Am Sonntag, den 3. April, hat die peruanische Regierung zudem eine Regelung zur vorübergehenden Befreiung von der Kraftstoffsteuer erlassen. Darüber hinaus ist für den 7. April in Junin eine dezentrale Sitzung des Ministerrats geplant.
In seiner Stellungnahme vom 2. April ruft Erzbischof Cabrejos Vidarte dazu auf, "die Anwendung von Gewalt, von welcher Seite auch immer, abzulehnen und den Dialog zu fördern". "Wir teilen die Sorgen der Bevölkerung über den übertriebenen Anstieg der Preise für Grundnahrungsmittel, der durch den internationalen Anstieg der Ölpreise (Krieg in der Ukraine) und auch durch nationale Faktoren wie die politische Instabilität verursacht wird", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter.
Schließlich erinnerte er daran, dass soziale Konflikte und die daraus resultierende Gewalt eine Konstante im Land sind, und rief dazu auf, präventiv zu handeln. "Wir hoffen, dass die rechtzeitige Identifizierung von Streitigkeiten es künftig ermöglichen wird, Gewalt zu vermeiden, wie wir sie in dieser Woche in verschiedenen Regionen des Landes erlebt haben", hofft Erzbischof Cabrejos Vidarte und bittet um die Hilfe Jesu Christi, "des Gottes des Lebens und des Friedens", bei der Suche nach Wegen der Verständigung und des Respekts.
(SL) (Fides 4/4/2022)


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