AMERIKA/ARGENTINIEN - Erhöhtes Risiko für Menschenhandel und Missbrauch in der Ukraine: Besonders betroffen sind Frauen und Kinder

Montag, 21 März 2022 kriege   menschenhandel   ortskirchen  

Buenos Aires (Fides) - "Wir beten für die Opfer dieses Konflikts und bitten eindringlich um Frieden. Gleichsam fordern wir staatliche und regierungsübergreifende Stellen in der gesamten Region auf, umgehend Maßnahmen zur Verhinderung und zum Schutz vor Menschenhandel und Ausbeutung zu ergreifen", so die Justitia-et-Pax- Kommission der argentinischen Bischofskonferenz und das Team zur Bekämpfung von Menschenhandel einem gemeinsamen Dokument zu Risiken des Menschenhandels und des Missbrauchs in der Ukraine und in aller Welt.
In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, dass der Krieg in der Ukraine eine beunruhigende humanitäre Krise ausgelöst hat. "Die Vereinten Nationen schätzen, dass etwa 6,5 Millionen Menschen vertrieben wurden und etwa 3,3 Millionen in andere Länder, hauptsächlich in Nachbarländer, geflohen sind“, heißt es in dem Dokument, „Nichtregierungsorganisationen haben auf den mangelnden Schutz und die Verarmung von Flüchtlingen in den Aufnahmeländern hingewiesen. Wir wissen, dass Flüchtlinge für die Anwerbestrategien von Menschenhändlernetzen anfällig sind. Darüber hinaus sind im Krieg vor allem Frauen und Kinder extremer körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt".
Nichtregierungsorganisationen wie „Action Aid“ und das katholische Hilfswerk Caritas haben über Anwerbungsversuche von Menschenhändlernetzen an der polnischen Grenze zur Ukraine berichtet. Auch auf ukrainischer Seite bieten Menschenhändler Vertriebenen, die in westeuropäischen Länder auswandern wollen, Transport, Arbeit und Unterkunft "kostenlos" an.
Schließlich wird in dem Dokument darauf hingewiesen, dass die Ukraine bereits lange vor dem Konflikt ein Herkunfts-, Transit- und Zielland für den Menschenhandel war.
(SL) (Fides 21/3/2022)


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