AFRIKA/MALI - Nach Rückzug französischer und europäischer Soldaten: Sicherheitslage in der Region ungewiss

Donnerstag, 17 Februar 2022 dschihadisten  

Paris (Fides) - Es bestünden nicht mehr die „politischen, operativen und rechtlichen Bedingungen" für die Fortsetzung der militärischen Missionen in Mali, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung mit der Frankreich und seine europäischen Partner sowie Kanada am heutigen 17. Februar offiziell den Rückzug der an der Mission Barkhane (französisch) und der Task Force Takuba (europäisch) beteiligten Soldaten angekündigt.
Paris und seine Partnerländer wollen sich jedoch „weiterhin in der Sahelzone engagieren und ihre Unterstützung auf die Nachbarländer am Golf von Guinea und in Westafrika ausdehnen", um die islamistische Bedrohung einzudämmen. Die "Kriterien" eine solchen Umstrukturierung sollen "bis Juni 2022" festgelegt werden, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Frankreich intervenierte im Januar 2013 militärisch in Mali, um den Vormarsch der Dschihadisten, der das Land bedrohte, einzudämmen und später zurückzuschlagen (vgl. Fides 14.1.2013). Nachdem Frankreich den Vormarsch radikaler islamistischer Gruppen, die Bamako bedrohten, zurückgeschlagen hatte, leitete es die groß angelegte regionale Operation „Barkhane“ ein, bei der Tausende von Soldaten zur Bekämpfung der lokalen Randgruppen von Al-Qaida und dem Islamischen Staat eingesetzt wurden. Zur Unterstützung der französischen und malischen Streitkräfte wurden die UN-Mission MINUSMA und die Task Force „Takuba“ mit Soldaten aus mehreren europäischen Länder und Kanada eingesetzt.
Unterdessen gelang es dem malischen Staat nicht, die Kontrolle über sein Territorium wiederzuerlangen und seine Verwaltungsstrukturen aufzubauen. Zwei Militärputsche in den Jahren 2020 und 2021 verschärften den Konflikt mit Paris. Der Militär-Junta, die die Macht übernahm, wird die Zusammenarbeit mit russischen Söldnern vorgeworfen.
Den Rückzug der französischen und europäischen Soldaten aus Mali kündigte der französische Präsidenten Emmanuel Macron auf einer Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Europäischen Rates und den Staatsoberhäuptern von Senegal und Ghana an. Er zeigte sich besorgt über die Ausweitung der Bedrohung durch Dschihadisten auf die westafrikanischen Anrainerstaaten. Der senegalesische Präsident Macky Sall erklärte, er habe "Verständnis für die Entscheidung", sich zurückzuziehen, betonte jedoch, dass "der Kampf gegen den Terrorismus in der Sahelzone nicht ausschließlich Sache der afrikanischen Länder sein kann (...).“ Man freue sich deshalb über die Zusage, in der Region zu bleiben und die militärische Präsenz neu zu strukturieren, betonte er.
(L.M.) (Fides 17/2/2022)


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