ASIEN/MYANMAR - “Myanmar Council of Churches“ lädt zu Verhandlungen mit der Armee ein: Christliche Studenten distanzieren sich

Mittwoch, 16 Februar 2022 menschenrechte   studenten   frieden   zivilgesellschaft  

Yangon (Fides) – Der Aufforderung der birmanischen Armee folgend veröffentlichte der ökumenische Myanmar Council of Churches (MCC) in den letzten Tagen eine Erklärung in der staatlichen Zeitung, in der das kirchliche Gremium alle bewaffneten ethnischen Gruppen zu einem Treffen mit der Armee einlud, um über Versöhnung, Frieden und Entwicklung zu sprechen. Die am 11. Februar veröffentlichte Einladung wurde nicht an die Katholische Bischofskonferenz von Myanmar (CBCM) weitergeleitet. Dies bestätigte der Weihbischof der Erzdiözese Yangon gegenüber Fides.
Unterdessen distanzierten sich auch Studentenvereinigungen des Landes, darunter das "Myanmar Student Christian Movement" von der Haltung des MCC, indem sie anprangerten, dass "der MCC auf diese Weise die Armee von Myanmar unterstützt, die terroristische und unmenschliche Handlungen gegen unbewaffnete Zivilisten durchführt" und die Gläubigen und Mitglieder des MCC aufforderten, die Organisation zu verlassen. Diese Erklärung, so die Studenten, "untergräbt den friedlichen und unbewaffneten Jugendprotest für Demokratie und Menschenrechte" und stellt die MCC "auf die Seite des Bösen, gegen den Glauben an Gott, der gut und barmherzig ist".
Infolge der Studentenproteste gab der MCC ein Entschuldigungsschreiben heraus, in dem er seine "Traurigkeit darüber zum Ausdruck brachte, seine Mitglieder beschämt und empört zu sehen und zu hören". Der Rat setzte seine Teilnahme an der Sitzung mit Vertretern der Streitkräfte vom 12. Februar aus, an der auch sieben führende Vertreter der ethnischen bewaffneten Gruppen teilnahmen.
Dies zeige, so einheimische Beobachter gegenüber Fides, dass die Militärjunta die Unterstützung der christlichen Kirchen sucht, um die Front des Konflikts zu verkleinern und die ethnischen Gruppierungen (einschließlich mehrerer Bevölkerungsgruppen mit christlicher Mehrheit) zu einem "Waffenstillstand" und an den Verhandlungstisch zu bewegen. Vor allem wolle die Junta den Volksverteidigungskräften und der internationalen Gemeinschaft zeigen, „dass sie die Unterstützung der religiösen Führer und der Kirchen hat". „Dies ist jedoch unmöglich, wenn man die Gewalt sieht, die die Soldaten täglich an Gotteshäusern, Flüchtlingen und Glaubensgemeinschaften ausüben“, so der Beobachter abschließend.
(JZ-PA) (Fides 16/2/2022)


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