AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischöfe von Buenos Aires: “Drogen töten: Wir dürfen diese Tragödie nicht ignorieren”

Montag, 7 Februar 2022 drogen   drogenhandel   menschenrechte   ortskirchen  

Prensa Latina

Buenos Aires (Fides) - "Ja, Drogen töten: Wir können es uns nicht leisten, diese Tragödie und viele andere, die sich jeden Tag ereignen, zu ignorieren. Der Tod von Jugendlichen und Erwachsenen aufgrund von Drogenkonsum bewegt uns zutiefst, wir trauern mit ihren Familien und Freunden um so viel Schmerz und Hilflosigkeit, wir begleiten so viele Menschen in Schwierigkeiten mit unserem Gebet und unseren Beistand“, So schreiben die Bischöfe der Pastoralregion Buenos Aires in ihrer Botschaft mit dem Titel "Ihr seid nicht allein, wir weinen gemeinsam: Drogen töten".
Wie aus Medienberichten hervorgeht hat eine in den nördlichen Vororten von Buenos Aires gekaufte Charge Kokains in den letzten Tagen bei jungen Menschen mehr als 20 Todesfälle und mehr als 80 Krankenhausaufenthalte verursacht. Das Gesundheitsministerium der Provinz Buenos Aires rät dringend davon ab, die Substanz zu konsumieren, und diejenigen, die sie konsumiert haben und Anzeichen von Benommenheit oder Atemnot zeigen, sollten sich sofort ins Krankenhaus begeben.
Die Polizei beschlagnahmte mehr als 20.000 Dosen schlecht geschnittenes Kokain und nahm zahlreiche Personen fest.
Die katholische Kirche und andere christliche Konfessionen bekräftigen unterdessen ihr Engagement für die Unterstützung von Drogensüchtigen und anderen Suchtopfern: "Sucht ist ein Schrei! Ein Schrei der Angst, ein Schrei nach Hilfe, die Drogensucht hat sich ausgebreitet, vertieft und ist komplexer geworden". Die Bischöfe fordern ein "Notstandsgesetz zur Sucht", dessen Verabschiedung nicht länger aufgeschoben werden dürfe. So viele Mütter und Väter leiden unter den Suchtproblemen ihrer Kinder: "Eine Familie mit Drogenproblemen ist eine zerbrochene Familie, aber nicht besiegt, Gott ist die Stärke der Schwachen, und wo Not ist, erscheint er immer mit einem offenen und barmherzigen Herzen".
"Die Entkriminalisierung des Konsums, die Legalisierung von Substanzen, wird zu mehr Konsum und Ausgrenzung führen“, so die Bischöfe weiter. „Es wird sich in der Gesellschaft sicherlich durchsetzen, dass legale Drogen nicht schlecht sind: Doch Drogen töten immer". Die Bischöfe warnten davor, sich an so viele soziale Probleme zu gewöhnen, die nach einer gewissen Zeit vernachlässigt oder vergessen werden, und betonten, dass "verletzte Menschenrechte uns bewegen und mobilisieren müssen: wir dürfen nicht gleichgültig sein, wir müssen uns wieder mit den Geringsten verbinden, wir müssen 'mit dem Herzen' zuhören".
Die Bischöfe der Seelsorgeregion Buenos Aires fordern deshalb die gesamte Gesellschaft auf, "bei der Suchtprävention eng zusammenzuarbeiten", indem sie unter anderem die Arbeit kirchlicher Einrichtung für die Aufnahme, Therapie und sozialen Wiedereingliederung zu unterstützen. "Wir werden nicht müde, die Behörden des Staates aufzufordern, sich mit den Mechanismen der Korruption auf allen Ebenen zu befassen, die auch diesen Kreislauf des Drogenhandels nähren, der so viele Stadtviertel, Gemeinschaften, Familien und Mitmenschen zerstört".
(SL) (Fides 7/2/2022)


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