ASIEN/PAKISTAN - Fortschritte beim Schutz von religiösen Minderheiten und Frauen im neuen Jahr

Montag, 17 Januar 2022 frauen   religiöse minderheiten  

Islamabad (Fides) - "Im neuen Jahr gibt es erste positive Ergebnisse in der sehr heiklen Frage der Zwangskonvertierungen und –heiraten“, so Pater James Channan OP, Dominikanerpater und Direktor des "Centre for Peace" in Lahore, gegenüber Fides, „Wir hoffen, dass die Beschwerden ernst genommen werden und dass ein Gesetz erlassen wird, das Zwangskonvertierungen und Zwangsehen verbietet. Wir werden unseren Kampf gegen diese grobe Verletzung der Menschenrechte und der Rechte der Kinder fortsetzen. Wir schätzen in diesem Zusammenhang die Rolle der islamischen Geistlichen, insbesondere von Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi, dem Vorsitzenden des Ulema-Rates von Pakistan und Sonderbeauftragten von Premierminister Imran Khan für den Nahen Osten und die interreligiöse Harmonie: sie haben sich für den Schutz religiöser Minderheiten eingesetzt, insbesondere für Frauen, die zum Islam konvertiert sind und mit einem muslimischen Mann zwangsverheiratet wurden".
Der katholische Priester und Ordensmann traf kürzlich mit dem islamischen Geistlichen Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi zusammen und sprach mit ihm über das Thema der interreligiösen Harmonie. Zu dieser Begegnung merkt Pater Channan an: "Ich hoffe, dass sich die Dinge in Zukunft verbessern werden; eine große Hoffnung ist, dass zumindest Regierungsbeamte und islamische Geistliche für das Problem der Konversion und der Zwangsehe sensibilisiert werden. Bei meinem jüngsten Treffen mit Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi und anderen islamischen Geistlichen forderte ich sie deshalb ausdrücklich auf, eine aktivere und wirksamere Rolle zu spielen und mehr für den Schutz religiöser Minderheiten und insbesondere für Frauen aus Minderheiten zu tun“.
Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi erklärte, man bereits 130 Beschwerden bei der Anfang 2021 eingerichteten Sonderstelle erhalten. Er forderte alle Nichtregierungs- und Menschenrechtsorganisationen auf, ihre Beschwerden einzureichen, und versprach, sich um die gemeldeten Fälle zu kümmern. Zum Thema Konvertierung und Zwangsehe sagte er: "Im Islam gibt es kein Konzept der Zwangskonvertierung und Zwangsehe; unsere Position ist in dieser Hinsicht sehr klar. Um das Problem der Konvertierungen und Zwangsehen anzugehen, haben wir ein Ad-hoc-Team aus 20 islamischen Geistlichen gebildet".
Hafiz Ashrafi erinnerte daran, das spezielle Büro des Ulema-Rates die Aufgabe habe, Probleme zu lösen, mit denen "unsere religiösen Minderheiten aufgrund von Diskriminierung, religiöser Intoleranz, Blasphemie oder anderen Problemen konfrontiert sind". "Wir sind hier, um sie zu unterstützen", sagte er abschließend "Der Islam ist eine Religion des Friedens und lehrt uns, alle Religionen zu respektieren, und es ist nicht richtig, die Religion für den eigenen Vorteil oder Gewinn zu nutzen".
(AG) (Fides 17/1/2022)


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