AFRIKA/MAROKKO - Studierende helfen afrikanischen Migranten: “Wir lernen sie kennen und lieben”

Donnerstag, 13 Januar 2022

SMA

Fes (Fides) - "Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen". Dieses Zitat aus dem Matthäus-Evangelium inspirierte eine Gruppe von Universitätsstudenten aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara zur Gründung der Aktion "Studenten-Solidarität" von Fez, die vor drei Jahren in der marokkanischen Stadt auf den Weg gebracht wurde.
"Für viele afrikanische Migranten endet die Auswanderungsreise, die eigentlich Europa zum Ziel hat, in Marokko. Sie leben in den Außenbezirken der großen Städte, wie hier in Fes, um zu überleben und sich auf die Rückkehr in ihre Herkunftsländer vorzubereiten", so Amanda Ouedraogo, Leiterin der Gruppe.
„Das Wichtigste für uns ist nicht, Lebensmittel zu spenden, sondern diese Menschen dort zu besuchen, wo sie leben, oft in baufälligen Häusern, Zeit mit ihnen zu verbringen, mit ihnen zu reden, aber vor allem, ihnen vorurteilsfrei zuzuhören", schreibt die Studentin aus Burkina Faso, die ein Stipendium der Universität von Fes hat. Indem wir uns mit ihnen unterhalten und ihnen zuhören, lernen wir sie kennen und lieben". Die „Studenten-Solidarität“ organisiert monatlich Besuche in den verschiedenen Vierteln am Stadtrand von Fez, in denen Migranten leben. "Die Mitglieder der Organisation leben selbst bescheiden, um Lebensmittelpakete kaufen zu können, die sie dann an diese Menschen verteilen. In den Vierteln, in denen sie leben, gruppieren sich die Migranten nach Nationalität, was unsere Besuche erleichtert, weil wir so unsere Unterstützung besser auf sie abstimmen können“.
Die Studentin aus Burkina Faso fügt hinzu, dass sich die Initiative der Gruppe auch außerhalb von Fes ausbreitet. "In der Stadt Settat in der Region Casablanca gibt es jetzt eine Gruppe mit demselben Namen, die die gleichen Aktionen wie wir durchführt. Einer der Initiatoren in Settat ist ein ehemaliges Mitglied der Gruppe in Fez. Mit den wenigen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen und die wir zu mobilisieren versuchen, tun wir, was wir können, für diese unsere Brüder und Schwestern. Das Wichtigste ist jedoch, dass wir ihnen in unserem Herzen Platz einräumen, denn nur so können wir sie verstehen und lieben".
Die Initiative wird von dem italienischen Missionar Pater Matteo Revelli von der Gesellschaft für die Afrikamissionen (SMA) unterstützt und will afrikanischen Migranten auf der Durchreise durch Marokko begleiten.
(AO/AP) (Fides 13/1/2022)


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