AMERIKA/HONDURAS - Bischöfe appellieren mit Blick auf die Wahl: “Wir müssen in die Zukunft blicken und Räume für eine neue Demokratie schaffen“

Freitag, 15 Oktober 2021 wahlen   zivilgesellschaft   korruption   drogenhandel   menschenrechte   politik   bischofskonferenzen  

Celam

Tegucigalpa (Fides) - Wir bitten die Bevölkerung, "die Gefühle der Gleichgültigkeit, der Apathie und der Skepsis zu überwinden, die durch unser schlechtes Regierungssystem und seine Institutionen hervorgerufen wurden und die nun zu einer solchen Haltung mit Blick auf die Wahlen führen", heißt es in einem Appell der Bischofskonferenz von Honduras im Hinblick auf die Parlamentswahlen am 28. November.
Die Bischöfe richten an die Honduraner "einen dringenden Appell, verantwortungsbewusst und frei zu wählen", da "unser Land epochale und bedeutsame Zeiten durchlebt", und fordern dann dazu auf, Kandidaten „mit dem besten Profil“ die Stimme zu geben; es sollen "ehrliche“ Kandidaten sein, die „verantwortungsbewusst und sensibel für die Bedürfnisse des Volkes“ sind und für eine „gute Politik“ eintreten“ und „für das Leben und die Familie sind", sowie "an eine bessere Zukunft für unsere Kinder denken".
In ihrer Botschaft "an das Volk Gottes und an alle Menschen guten Willens", erinnern die Bischöfe daran, dass jeder Bürger durch seine Stimmabgabe die Möglichkeit hat, zum Wohl des Landes beizutragen und den Kurs des Landes zu ändern. "Honduras verdient es nicht, diejenigen zu wählen, die es zerstören wollen und versuchen, die Wahlen mit allen Mitteln zu gewinnen, einschließlich Täuschung und Betrug", bekräftigen die Bischöfe und rufen dazu auf, Kandidaten zu wählen, „die nicht in Korruption, organisiertes Verbrechen und Drogenhandel verwickelt sind“. „Die Wählerinnen und Wähler", so heißt es weiter, "sollten aus keinem Grund und unter keinen Umständen in Betrug verwickeln lassen, geschweige denn Machtmissbrauch wie bei den letzten Wahlen billigen oder zulassen. Die Bischöfe appellieren daher an das Gewissen aller Bürger, den Verlauf der Wahl objektiv zu beobachten, "um jegliche Unregelmäßigkeit zu vermeiden und sie, falls sie auftritt, anzuprangern".
Im zweiten Absatz, der sich an die politischen Parteien und ihre Führer richtet, werden diese aufgefordert, "einen Prozess der internen Demokratisierung" einzuleiten, sich „vom Klientelismus zu befreien“ und Bündnisse mit wirtschaftlichen Machtgruppen, „die die Politik manipulieren“, zu vermeiden. Im Gegenteil, sie sollen Bündnisse schmieden, "die auf den Prinzipien beruhen, die ein gemeinsames Projekt für das Land garantieren". Sie fordern die Parteien auf, darauf zu achten, dass es sich bei den Kandidaten um Menschen mit einer „echten Berufung zum Dienen“ und mit „Sensibilität für die Armen“ handelt, die „den Menschen zuzuhören“, bevor sie Entscheidungen treffen, und „sozialer Sensibilität“ zeigen sowie „wirklich das Gemeinwohl und nicht ihre eigenen Interessen verfolgen".
Den Wahlrat und fordern die Bischöfe abschließend auf, seine Aufgabe "mit Professionalität, Objektivität und Fairness" zu erfüllen, da es seine Aufgabe sei, "die Freiheit und Transparenz des Wahlprozesses" zu gewährleisten. Die Bischöfe schließen mit den Worten: "Die großen Probleme, vor denen Honduras steht, müssen von allen gelöst werden, niemand kann es alleine schaffen, wir brauchen einander. Aus diesem Grund ist der Dialog zwischen allen Bereichen der Gesellschaft unverzichtbar und wird auch in Zukunft der beste Weg zum Wiederaufbau des Landes sein. Wir müssen hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und Räume für eine neue demokratische Führung öffnen, die ethisch korrekt ist und die Rechte der Bevölkerung respektiert“.
(SL) (Fides 15/10/2021)



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