AFRIKA/MOSAMBIK - Cabo Delgado: Militärktionen zeigen erster Früchte, dischihadistische Gefahr noch nicht gebannt

Dienstag, 5 Oktober 2021 gewalt   dschihadisten   terrorismus   politik  

Cabo Delgado (Fides) - Die Bemühungen der mosambikanischen Regierung in Zusammenarbeit mit ruandischen Soldaten und Soldaten, die von den Ländern der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) im Land stationiert wurden, die Kontrolle über die von Terroristen besetzten Gebiete in der Provinz Cabo Delgado wiederzuerlangen, tragen erste Früchte. Die Situation gibt jedoch nach wie vor Anlass zu großer Besorgnis bei der lokalen Bevölkerung, die nach Monaten der Angst nur langsam wieder in ihre Häuser zurückkehren kann. In der Zwischenzeit wird befürchtet, dass die Dschihadisten, die aus den zuvor besetzten Gebieten vertrieben wurden, in andere Gebiete ziehen und den Konflikt, der bereits rund eine Million Menschen vertrieben und Tausende von Toten gefordert hat, ausweiten werden.
Der Sprecher der Diözese Pemba, Pater Fonseca Kwiriwi, ein Ordensmann der Passionisten berichtet gegenüber Fides über die neue Atmosphäre und die anhaltenden Probleme in der gemarterten Provinz Cabo Delgado: "Im Allgemeinen ist die Lage in Cabo Delgado und in den befreiten Gebieten ruhig. Leider sind die Angriffe jedoch nicht vorbei, sondern gehen vor allem in kleineren Dörfern, in Gebieten mit geringer Bevölkerungszahl, weiter. In den kleineren Dörfern kommt es immer wieder zu Überfällen, und die Menschen leben weiterhin in Angst. Ich habe vor kurzem einige der von den Terroristen besetzten Gebiete besucht, wie z. B. Mocimboa da Praia und einige Gebiete in der Region Mbaú. Vor allem diese beiden Gebiete gelten nach wie vor als schwer zugänglich und können nur vom Militär betreten werden. Es ist nach wie vor unmöglich, dorthin zurückzukehren und dort zu leben. Es handelt sich um ein Gebiet mit dichtem Buschwerk, das derzeit nicht als frei und aufnahmebereit für die Bevölkerung angesehen werden kann".
Die mosambikanische Regierung will die problematische Situation in der Provinz mit Unterstützung internationaler Streitkräfte unter Kontrolle bringen. Ruandische Truppen und von den SADC-Ländern (Botsuana, Malawi, Mosambik, Südafrika, Demokratische Republik Kongo, Eswatini, Tansania und Simbabwe) entsandte Soldaten sind derzeit in dem Gebiet aktiv.
"Die mosambikanische Armee, ruandische Truppen und SADC-Soldaten sind in dem Gebiet im Einsatz. Dank des Zusammenwirkens dieser Kräfte ergibt sich eine Wirkung, die als positiv zu bewerten ist“, so der Ordensmann weiter. „Insgesamt scheint die gemeinsame Militäraktion zu Ergebnissen zu führen, die zuvor schwer zu erreichen waren. Wir sind jedoch besorgt, dass sich der Konflikt auf andere Gebiete des Landes ausweiten könnte. Nach der Wiedererlangung der Kontrolle über viele Gebiete und der Zerstörung strategischer Terroristenstützpunkte - wie einige Quellen und die Regierung selbst berichten - suchen die Dschihadisten nach neuen Gebieten, die sie besetzen können, und könnten so die Frontlinie des Konflikts ausweiten. Offensichtlich befindet sich das Land immer noch in einem Zustand höchster Alarmbereitschaft und die Kontrollen werden verstärkt, wie die strenge Überwachung jeder Ein- und Ausreise von Bürgern und insbesondere von Personen, die als verdächtig gelten, zeigt. Die Regierung führt eine Reihe von Maßnahmen durch, die genau darauf abzielen, die territoriale Ausbreitung von Terroristen zu verhindern".
Der Geistliche erläuterte abschließend die die Hilfsprogramme der katholischen Kirche: "Die Kirche ist seit Beginn des Krieges immer präsent gewesen und hat alle Arten von Hilfe geleistet, um die humanitäre Krise einzudämmen. Wir haben Lebensmittel bereitgestellt, den Bau von Häusern unterstützt und ein ständiges psychosoziales Beratungszentrum eingerichtet. Auf jeden Fall sind wir mitten unter den Menschen und arbeiten mit verschiedenen internationalen humanitären Organisationen zusammen, um die Bevölkerung zu versorgen und den Frieden zu sichern".
(LA) (Fides 5/10/2021)


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