AMERIKA/PERU - Wahlergebnis steht noch nicht fest: Bischöfe rufen zu Einheit und Verantwortungsbewusstsein auf

Dienstag, 15 Juni 2021 wahlen   bischöfe   soziale lage   politik  

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Lima (Fides) – Am Sonntag, den 6. Juni, fand in Peru die zweite Runde der Parlamentswahlen statt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind die offiziellen Endergebnisse noch nicht bekannt. Das Nationale Wahlbüro (ONPE) hat die Auszählung der Stimmen noch nicht abgeschlossen, da ein Großteil der Stimmen, insbesondere aus dem Ausland und den indigenen Gebieten, erst nach längerer Zeit zur Verfügung standen. Darüber hinaus könnte die Klage, die Keiko Fujimori gegen den mutmaßlichen Wahlsieger Pedro Castillo wegen angeblichen Wahlbetrugs eingereicht hat, den Wahlprozess verlangsamen.
In der letzten Hochrechnung der ONPE, die am Sonntag, den 13. Juni um 13.50 Uhr mit 99,935% der ausgezählten Stimmen bekannt gegeben wurde, hat Pedro Castillo (Peru Libre) 50,14% der Stimmen erhalten und liegt damit knapp vor Keiko Fujimori (Fuerza Popular) mit 49,860 % der Wählerstimmen. Laut lokaler Presse kann die offizielle Ankündigung nicht um eine weitere Woche verschoben werden.
Angesichts der Spannungen zwischen den Parteien ruft die Kirche die Bürger zur Einheit auf. "Peru ist wie nie zuvor gespalten, und jetzt müssen wir alle für die Einheit Verantwortung übernehmen, für den Aufbau eines Landes, in dem die Bürger wissen, dass sie eine Familie sind", so der Erzbischof von Huancayo, Kardinal Pedro Barreto Jimeno (SJ), der erste stellvertretende Vizepräsident der peruanischen Bischofskonferenz gegenüber der Presse, nachdem er seine zweite Impfdosis erhalten hatte.
"Peru verdient ein Klima der Ruhe und Gelassenheit", betonte der Kardinal, der alle Bürger und politischen Parteien dazu einlud, abzuwarten und die offiziellen Ergebnisse zu respektieren. "Die Infragestellung der Ergebnisse, der Vorwurf des Wahlbetrugs, die Vermutung eines Staatsstreichs und viele andere Dinge sind unverantwortlich und dürfen das nicht akzeptieren", bekräftigte er. Die katholische Kirche und die Zivilgesellschaft seien verpflichtet, den nächsten Präsidenten der Republik verantwortungsbewusst und respektvoll zu begleiten.
(CE) (Fides 15/06/2021)


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