ASIEN/KASACHSTAN - Kirchen bleiben im Marienmonat Mai geschlossen: Gemeinden nehmen auf Einladung von Papst Franziskus am Gebets-Marathon teil

Dienstag, 1 Juni 2021 marienverehrung   glaube   evangelisierung   gebet   pandemie  

Karagada (Fides) – Infolge der Covid-19-Pandemie sind die Kirchen in Kasachstan immer noch geschlossen und die katholische Gemeinde von Karaganda feiert den Marienmonat zwar "auf Distanz", aber dafür in Gemeinschaft mit Marien-Heiligtümern auf der ganzen Welt. Erzbischof Adelio Dell'Oro von Karaganda, sagte gegenüber dem Fides: „Angesichts der Unmöglichkeit, in Kirchen zur Andacht zu versammeln, habe ich einen Brief an alle Gläubigen geschickt und sie eingeladen, an dem von Papst Franziskus gewünschten geistlichen Gebets-‚Marathon‘ teilzunehmen, einem Mariengebet, an dem 30 Marienheiligtümer auf allen Kontinenten beteiligt waren. Diejenigen, die aufgrund der Zeitverschiebung nicht teilnehmen konnten, hatten auch die Gelegenheit, den Rosenkranz mitzubeten, der täglich von der Diözese Almaty und dem Pfarrer der Kathedrale von Karaganda ausgestrahlt wurde.“
Die Marienverehrung ist bei den Gläubigen Karagandas tief verwurzelt. Die Kathedrale, die Unserer Lieben Frau von Fatima geweiht ist, beherbergt verschiedene Mariendarstellungen und die einzige Statue der Jungfrau, die mit kasachischer Kleidung und Merkmalen dargestellt ist. Erzbischof Dell'Oro zeichnet ihre Geschichte nach: "Die 'Königinmutter, Jungfrau Maria von Karaganda' wurde uns von Maria Luisa und Marisola Lopez Fernandez, Professoren der Universität Navarra, geschenkt, die vor Jahren während einer Lehrzeit in Kasachstan feststellte, dass der Kathedrale Bezüge zur lokalen Kultur fehlten“. Die Eichenholzstatue wurde von dem Künstler Remy Insam geschnitzt und dekoriert und stellt die Madonna dar, die das Jesuskind darzubringen scheint: "Diese außergewöhnliche Darstellung erinnert uns an die Wahrheit des Geheimnisses der Menschwerdung, des fleischgewordenen Sohnes Gottes, er wurde Immanuel, Gott mit uns, wahrer Mensch, einer von uns. Daher hat die Gottesmutter ein charakteristisches zartes Gesicht und die Kleidung eines kasachischen Mädchens, einer jungen Mutter“, erklärt der Bischof.
Die Statue wurde anlässlich des 7. Jahrestages der Weihe der Kathedrale gesegnet, an der auch der Bischof Ovidio Vezzoli von Fidenza teilnahm. Erzbischof Dell’Oro sagt dazu: „Bei dieser Gelegenheit habe ich auch den wichtigsten Imam der Region eingeladen, den ich gebeten habe, zu erzählen, wie Muslime Maria verehren. Am Ende dieser Feier erreichte mich das bedeutende Zeugnis zweier kasachischer Frauen: Eine sagte mir, dass sie sich von diesem Moment an wirklich zu Hause fühlen würde, während ein jüngeres Mädchen mir sagte, sie würde sich in den Gesichtszügen dieser Statue wiedererkennen".
Die Kathedrale beherbergt auch andere Marienikonen, darunter eine aus einem Baum aus Fatima geschnitzte Statue, die an die Jungfrau erinnert, der die Kathedrale geweiht ist, und das Triptychon der Madonna der Lager von Karaganda, das an die Geschichte der Leiden des kasachischen Volkes während der Sowjetzeit erinnert.
Heute gibt es in der Stadt Karaganda 4 katholische Kirchen, ein internationales Seminar und ein Kloster der Karmelitinnen. Die Diözese Karaganda umfasst zwei Verwaltungsregionen und die rund 20 Gemeinden sind durch große Entfernungen voneinander getrennt: die weitesten sind 1700 km voneinander entfernt. Insgesamt gibt es im gesamten Gebiet Kasachstans 4 katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien. Es gibt im ganzen Land insgesamt 91 Priester, darunter 61 Diözesan- und 30 Ordenspriester. Katholiken stellen eine kleine Minderheit: Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26% Christen, davon 1% Katholiken.
(LF-PA) (Fides 1/6/2021)


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