AMERIKA/MEXIKO - Zunahme der Gewalt im Wahlkampf: "Wir dürfen Gewalt nicht zum Lebensstil machen”

Montag, 17 Mai 2021 wahlen   gewalt   soziale lage   kriminalität  

Desde la Fe

Mexiko-Stadt (Fides) - "Mexiko darf Gewalt nicht als Lebensstil akzeptieren", betont Erzdiözese Mexiko zur bevorstehenden Wahl am 6. Juni und wünscht sich dass die Wähler mit ihrer Stimme zum Wiederaufbau des sozialen Gefüges beitragen. In einem von der katholische Wochenzeitung "Desde la Fe" veröffentlichten Artikel prangerte die Erzdiözese an, dass Mexiko sich mit einem von Gewalt geprägten Wahljahr konfrontiert sehe. Mit den bevorstehenden Wahlen vom 6. Juni habe die Zahl der Morde und Drohungen gegen Kandidaten zugenommen, sowohl durch das organisierte Verbrechen als auch durch politische Gegner.
Der Leitartikel der katholischen Wochenzeitung greift Daten aus dem Sekretariat für Sicherheit und Schutz der Bürger auf, wonach "vom 4. März bis 30. April dieses Jahres 234 Fälle von Drohungen oder Angriffen gegen Kandidaten gemeldet wurden“, die in 12 Fällen mit einem Mord endeten. Darüber hinaus wurden, wie aus im vierten Bericht über politische Gewalt in Mexiko 2021 hervorgeht, der von der Beratungsfirma Etellekt erstellt wurde, "von September 2020 bis Mai 2021 insgesamt 79 Politiker ermordet, 33 davon im Wahlkampf". Auf der Grundlage dieser Daten stellt der Leitartikel fest, dass "diese Zahlen den aktuellen Wahlprozess als den zweitgewalttätigsten in der Geschichte einstufen. Noch schlimmer war die Gewalt nur im Vorfeld Wahlen von 2018, bei denen 152 Politiker ihr Leben verloren haben, bei denen es sich in 48 Fällen Kandidaten handelte".
"Desde la Fe" betont, dass Situationen extremer Gewalt zwar "sehr konzentriert" sind, jedoch "Alarmsignale darstellen", die berücksichtigt werden müssen und eine gemeinsame Arbeit aller sozialen Akteure erfordern, um die Familie, die Bildung und die Institutionen zu fördern . "Wenn wir die Kandidaten und Parteien wählen, die den Wiederaufbau des sozialen Gefüges begünstigen, können wir einen Schritt nach vorne machen, um den Frieden zu finden, den unser geliebtes Mexiko, das sich weigern muss, Gewalt als Lebensstil zu akzeptieren, so dringend braucht", schreibt die Wochenzeitung.
Am Sonntag, den 6. Juni, werden mehr als 90 Millionen Mexikaner die Abgeordneten und die Mitglieder von 30 lokalen Parlamenten sowie 15 Gouverneure und die Gemeinderäte von 1.900 Gemeinden. Deshalb gelten diese bevorstehenden Wahlen als die größten in der Geschichte des Landes. Die Bischöfe sind sich der Bedeutung dieses Wahltermins bewusst und laden die Bürger ein verantwortungsbewusst an der Wahl teilzunehmen, und damit die Zukunft des Landes mitzugestalten (vgl. Fides 12/05/2021).
(CE) (Fides 17/05/2021)


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