AFRIKA/MOSAMBIK - Nach Angriff auf Palma: Vertriebenen fehlt es am Nötigsten

Montag, 10 Mai 2021 dschihadisten   vertriebene   ortskirchen  

Maputo (Fides) – Nach dem Angriff auf die Stadt Palma am 24. März (vgl. Fides 27/4/2021) verschärfte sich die bereits schwerwiegende humanitäre Lage in der Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks. Vor dem Angriff auf Palma waren bereits mehr als 696.200 Menschen aus Nordmosambik vertrieben worden. Dies entspricht nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) einer Zunahme von rund 28.000 Vertriebenen seit Ende 2020
Laut der humanitären Organisation werden im Gebiet zwischen Cabo Delgado, Niassa und Nampula vor der Ernte von April bis September voraussichtlich fast 900.000 Menschen mit einer schweren Nahrungsmittelkrise konfrontiert sein. Der anhaltende Konflikt, der die ständige Vertreibung der Einwohner verursacht, hat die landwirtschaftlichen Aktivitäten beeinträchtigt und Märkte und Fischereitätigkeiten gelähmt. Darüber hinaus wird erwartet, dass die Ernte in der Küstenregion und in den Provinzen Cabo Delgado und Nampula aufgrund unregelmäßiger Niederschläge, ungewöhnlich hoher Temperaturen und Schäden durch Schädlinge unterdurchschnittlich sein wird.
Binnenvertriebene werden unterdessen von der Regierung vorübergehend auf dem Gelände der Sportanlagen in der Stadt Pemba untergebracht, das bis zu 400 Personen Zuflucht bieten kann. Mit der Ankunft mehrerer Flüchtlingsboote am vergangenen Wochenende ist die Zahl der in der Einrichtung lebenden Menschen auf 213 gestiegen, darunter auch ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und schwangere Frauen.
Auch die katholische Kirche des Landes versucht Vertriebenen konkret zu helfen. Die Erzdiözese Nampula hat ein Projekt zum Bau von 200 Wohnungen für Tausende von Vertriebenen auf den Weg gebracht, die derzeit von der Erzdiözese in Zelten untergebracht werden.
Die 200 Familien mit insgesamt rund 3.170 Menschen flohen am 24. März vor dem Anschlag auf Palma. Die Stadt wurde unterdessen offiziell wieder von Regierungstruppen unter Kontrolle gebracht. Lokale Quellen berichten jedoch von weiteren Übergriffen in der Stadt, und es gibt sogar Befürchtungen, dass die Dschihadisten, die mit dem Islamischen Staat (IS) in Verbindung stehen, die Eroberung der Stadt Pemba planen. Dschihadisten kontrollieren seit letztem August auch die Hafenstadt Mocímboa da Praia.
(L.M.) (Fides 10/5/2021)


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