AMERIKA/HAITI - Forderung nach Freilassung der Entführten: Katholische Bildungseinrichtungen stellen drei Tage lang Lehrtätigkeit ein

Mittwoch, 21 April 2021 entführung   ortskirchen   gewalt   priester   schwestern   laien  

missionnaires-st-jacques.org

Port au Prince (Fides) - Die Bischofskonferenz von Haiti (CEH) und die Konferenz der haitianischen Ordensleute haben die Schließung von katholischen Schulen und Universitäten vom 21. bis 23. April angekündigt. Katholische Gesundheitseinrichtungen werden ihre Tätigkeiten regulär fortsetzen. Die Kirche fordern mit der Initiative erneut die Freilassung der fünf Priester, zwei Ordensschwestern und zweier Verwandten eines der Priester, die am 11. April in Croix-des-Bouquets entführt wurden (vgl. Fides 12/04/2021 und 17/042021). Trotz der Bitte der katholischen Gläubigen, Bischöfe, Priester und Ordensleute sowie vieler Organisationen der Zivilgesellschaft in Haiti und im Ausland wurden die Geiseln noch nicht freigelassen. Dies bedauert die haitianische Bischofskonferenz in einer am Dienstag, dem 20. April, veröffentlichten Erklärung.
"Die Entführer scheinen die Stimme der Vernunft nicht zu hören. Zehn Tage in den Händen der Entführer sind zu lang. Wir sehen mit Bedauern, dass sich die Situation unserer Brüder und Schwestern, die in den Händen der Banditen sind, nicht verändert", heißt es in der Port-au-Prince veröffentlichte Erklärung der Bischöfe. Die katholischen Bildungsaktivitäten sollen von heute, Mittwoch, 21. bis Freitag, 23. April ihre Lehrtätigkeit einstellen. Die Priester werden unterdessen weiterhin Gottesdienste feiern. Am Freitagmittag läuten die Glocken aller Kirchen des Landes erneut, um die Freilassung der Geiseln zu fordern.
Unterdessen äußerte sich die Gesellschaft der Priester von Saint Jacques bestritt in einer Erklärung vom Sonntag, dem 18. April, zu den Details der Entführung. "Nach unseren Informationen soll das Lösegeld nicht der einzige Grund für die Entführung unserer Brüder und Schwestern sein", heißt es in einer von Pater Paul Dossous, Generaloberer der Gesellschaft, unterzeichnete Mitteilung. "Es ist unmoralisch, den Entführern das Lösegeld zu zahlen. Dies wird uns jedoch nicht daran hindern, alles Notwendige zu tun, um die Freilassung zu erreichen, die wir mit Nachdruck fordern. Der Text schließt mit der Feststellung, dass sich die Gesellschaft verpflichtet, "alles zu tun, um diese bedauerliche und beängstigende Situation nicht zu komplizieren und einen guten Ausgang zu ermöglichen".
Seit Ende 2019 ist Haiti einer in seiner Geschichte beispiellosen Entführungswelle ausgesetzt. Entführungen finden nahezu täglich statt und alle Gruppen in der Gesellschaft sind betroffen, während die Behörden ohnmächtig scheinen.
(CE) (Fides 21/04/2021)


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