AFRIKA/KENIA - Geplante Schließung von Flüchtlingscamps: Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten appelliert an die Regierung

Montag, 19 April 2021 flüchtlinge  

Nairobi (Fides) - "Das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten schließt sich dem Appell der Konferenz der katholischen Bischöfe von Kenia und empfiehlt der kenianischen Regierung, in diesem besonderen Moment der Unsicherheit äußerste Vorsicht walten zu lassen und auf der Grundlage der durch das Völkerrecht auferlegten rechtlichen Verpflichtungen und die Konvention der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) zu handeln“, so das kenianische Büro des Jesuit Refugee Service (JRS) zu der angekündigten Schließung der Flüchtlingslager in Dadaab und Kakuma. Am 24. März kündigte der Innenminister des Kabinetts, Fred Matiang'i, die Absicht der Regierung an, die Lager Dadaab und Kakuma zu schließen, und gab dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) zwei Wochen Zeit, um einen entsprechenden Plan vorzulegen. Die Entscheidung wurde bereits von vielen kritisiert, einschließlich der katholischen Bischöfe von Kenia (vgl. Fides 14/4/2021).
Das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten erinnert an die völkerrechtlichen Verpflichtungen und fordert die Regierung von Nairobi insbesondere auf, "das Prinzip der Nichtzurückweisung" zu respektieren, zu dem die moralische Verpflichtung hinzukomme, sich um die Schwächsten in der Gesellschaft zu kümmern, das Gemeinwohl zu gewährleisten und die "praktischen Grenzen der Schließung von Flüchtlingslagern, in denen mehr als 410.000 Menschen leben" zu beachten.
JRS würdigt die Bemühungen und das Engagement der kenianischen Regierung, Flüchtlinge und Vertriebene großzügig aufzunehmen und zu schützen und Tausenden von asylsuchenden Familien einen sicheren Raum zu bieten, erinnert jedoch auch an die Zuspitzung der Lage für Vertriebene aus Somalia, dem Südsudan, der Region der Großen Seen und in jüngerer Zeit aus die Region Tigray in Äthiopien aufgrund langwieriger und aufkommender Konflikte und der Covid-19-Pandemie. JRS bekräftigte sein Engagement, die kenianische Regierung weiterhin zu unterstützen.
(L.M.) (Fides 19/4/2021)


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