ASIEN/IRAK - Corona-Pandemie: Wahl des neuen assyrischen Patriarchen wegen neuer Infektionswelle verschoben

Erbil (Fides) - Die neue Infektionswelle, die auch den Irak und die Autonome Region Kurdistan betrifft, hat dazu geführt, dass die Wahl des neuen Patriarchen der assyrische Kirche des Ostens auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurden . Der derzeitige Patriarch Gewargis III. wird das patriarchalische Amt so lange ausüben, bis die gesundheitlichen Bedingungen der Region es ermöglichen, dass die assyrischen Bischöfe zu einer neuen Wahlsynode zusammentreten können. Die Entscheidung über die Verschiebung wurde in den letzten Tagen vom Sekretariat der Heiligen Synode der Assyrischen Kirche bekannt gegeben. Die Entscheidung, die Wahl des neuen Patriarchen zu verschieben, wurde insbesondere auf der Grundlage der Daten der örtlichen Gesundheitsbehörden über die Ausbreitung der Covid-19 Pandemie in Erbil – Sitz des Patriarchats - und in den anderen Städten der irakischen Provinz Kurdistan getroffen. Nach Beratungen des Patriarch Gewargis mit den Bischöfen und anderen maßgeblichen Vertreten der assyrischen Gemeinden der im Nahen Osten und in aller Welt, sprachen sich diese für eine Verschiebung der Wahl des neuen Patriarchen aus.
Bereits im Februar 2020 (vgl. Fides 21/2/2021) hatte Patriarch Gewargis selbst den Wunsch geäußert, aus gesundheitlichen Gründen auf das Amt zu verzichten. Bereits im April 2020 war im Patriarchat in Erbil deshalb eine erste Sondersitzung der Assyrischen Heiligen Synode einberufen worden. Die weltweite Explosion der Pandemie, die kurz danach begann, hat es bisher unmöglich gemacht, die angestrebte Wahl eines neuen Primas für die Assyrische Kirche des Ostens, zu veranstalten.
Am Sonntag, dem 7. März, hatte Patriarch Mar Gewargis II. an der Messe mit Papst Franziskus im „Franso Hariri“-Stadion in Erbil teilgenommen, der letzten öffentlichen Veranstaltung mit dem Papst bei dessen Besuch im Irak. Am Ende der heiligen Messe dankte Papst Franziskus ausdrücklich "Seine Heiligkeit Mar Gewargis III., Katholikos-Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens, der hier in dieser Stadt seinen Sitz hat und uns mit seiner Anwesenheit beehrt“. „Danke, vielen Dank, lieber Bruder!“, so der Papst, „Zusammen mit ihm umarme ich die Christen der verschiedenen Bekenntnisse: Viele haben hier ihr Blut auf demselben Boden vergossen! Unsere Märtyrer erstrahlen aber gemeinsam, wie Sterne am selben Himmel! Von oben bitten sie uns, den Weg in Richtung der vollen Einheit ohne Zögern gemeinsam zu gehen". Am Ende der Heiligen Messe überreichte Patriarch Mar Gewargis Papst Franziskus einen Kelch als Gastgeschenk.
Der 81-jährige Mar Gewargis III wurde am 16. September 2015 zum Patriarchen der Assyrischen Kirche des Ostens gewählt. Er trat die Nachfolge von Mar Dinkha IV. an, der im März jenen Jahres in den USA nach 39-jähriger Amtszeit starb. Die Synode der Assyrischen Kirche des Ostens hatte den einzigen noch im Irak lebenden assyrischen Metropoliten zum neuen Patriarchen gewählt (Gewargis III. war zum Zeitpunkt seiner Wahl zum Patriarchen der assyrische Metropolit des Irak, Jordaniens und Russlands).
Das assyrische Patriarchat hatte nach dem Exil des Patriarchen Mar Eshai Shimun XXIII. 1933 den Nahen Osten verlassen und war 1940 in Chicago in den Vereinigten Staaten neu gegründet worden. Im Jahr 2006 wurde mit dem Bau des neuen Patriarchats in Erbil begonnen. Mit Patriarch Gewargis III., kehrte der Sitz des Partiarchats in den Nahen Osten zurück und befindet sich seither in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan.
(GV) (Fides 19/4/2021)

Teilen:

mittlerer osten

---

---

ostkirchen

---

---

Ökumene

---

---

papst franziskus

---

---

pandemie

---

---