AMERIKA/EL SALVADOR - Gedenken an ermordete Missionare: Vor 40 Jahren wurden vier nordamerikanische Missionarinnen ermordet

Donnerstag, 18 März 2021 märtyrer   schwestern   laien   ortskirchen   soziale lage   politik   armut  

San Salvador (Fides) – Im Hinblick auf den 29. „Tag des Gebets und des Fastens zum Gedenken an ermordet Missionare“ den die Päpstlichen in Italien am 24. März begehen, (vgl Fides 16/3/2021) erinnert Fides an vier US-amerikanische Missionare, Schwester Ita Ford und Schwester Maura Clarke von den Maryknoll-Schwestern, Schwester Dorothy Kazel von den Ursulinen und der Laienmissionarin Jean Donovan wurden am 2. Dezember 1980 während des Bürgerkriegs in El Salvador getötet, in einem Klima der Gewalt, das die Kirche und ihre Vertreter zu ihrem Ziel gemacht hatte. Einige Monate zuvor, am 24. März 1980, war Erzbischof Oscar Romero von San Salvador ermordet worden, der die beiden Maryknoll-Schwestern in seiner Diözese eingeladen hatte.
Zum 40. Todestag der vier Missionare erinnerte Papst Franziskus mit folgenden Worten an sie: “Heute ist der 40. Todestag von vier nordamerikanischen Missionarinnen, die in El Salvador ermordet wurden: die Maryknoll-Schwestern Ita Ford und Maura Clarke, die Ursulinen-Schwester Dorothy Kazel und die Laienmissionarin Jean Donovan. Am 2. Dezember 1980 wurden sie von einer Milizengruppe entführt, vergewaltigt und getötet. Sie übten ihren Dienst in El Salvador während des Bürgerkriegs aus. Mit einem Einsatz, der dem Evangelium entspricht, und unter großen Gefahren brachten sie den Vertriebenen Nahrung und Medizin und halfen den ärmsten Familien. Diese Frauen lebten ihren Glauben mit großer Freigebigkeit. Sie sind ein Vorbild für alle, um treue missionarische Jünger zu werden” (GEneralaudienz vom 2. Dezember 2020).
Schwester Ita Ford wurde am 23. April 1940 in Brooklyn, New York, geboren. Bevor sie auf die Einladung von Erzbischof Romero nach San Salvador ging, war sie als Missionarin in Chile tätig, wo sie den Bedürftigen half, die dort in großen Schwierigkeiten lebtenumd Entbehrungen und Verfolgungen aufgrund des Regimes erlitten. Schwester Maura Clarke wurde am 13. Januar 1931 in Queens, New York geboren. Bevor er in El Salvador ankam, war sie lange Zeit als Missionarin in Nicaragua, auch sie an der Seite der Ärmsten. Die beiden Maryknoll-Missionare, die einige Monate voneinander entfernt in El Salvador ankamen, arbeiteten bis zu ihrem Tod Seite an Seite.
Schwester Dorothy Kazel von den Ursulinen wurde am 30. Juni 1939 in Cleveland, Ohio, geboren. Nachdem sie einige Jahre in Cleveland unterrichtet hatte, arbeitete sie in Arizona als Missionarin. Nach Abschluss ihres Studiums beschloss sie 1974, sich den Missionaren der Diözese anzuschließen, die in El Salvador arbeiteten. Hier widmete sie sich der Ausbildung von Katecheten und der Katechese für die Vorbereitung auf die Sakramente sowie der Verteilung von Nahrungsmitteln und der Unterstützung der Opfer des Bürgerkriegs.
Jean Donovan, ein Laienmissionarin aus dere Ordensfamilie der Maryknoll Missionare, die jüngste der vier, wurde am 10. April 1953 in Westport, Connecticut, geboren und kam nach einer spezifischen Ausbildung im Juli 1979 in El Salvador an, zu einer Zeit, in der die Lage bereits sehr angespannt war. Sie wurde Koordinatorin der Caritasstelle der Diözese und arbeitete zusammen mit Schwester Dorothy bei der Verteilung von Nahrungsmitteln an Vertriebene und Arme sowie im Rahmen von Programmen zur Familienpastoral und -hilfe. Jeden Sonntag nahm sie an den von Erzbischof Romero in der Kathedrale gefeierten Gottesdiensten teil.
Die Geschichte ihres Mordes wurde von einem kanadischen Missionar, Gregory Chisholm, erzählt, der zufällig vor Ort war. Am 27. November 1980, acht Monate nach dem Mord an Erzbischof Romero, wurden in El Salvador fünf hochrangige Führer der Revolutionären Demokratischen Front entführt und getötet. Eine ökumenischen Delegation der Kirche, bestehend aus Kanadiern und Amerikanern, ging nach El Salvador, um an der Beerdigung teilzunehmen. Unter diesen war Pater Chisholm, der am Nachmittag des 2. Dezember am Flughafen der Hauptstadt ankam. Dort traf er Schwester Dorothy und Jean, die auf die Rückkehr von Schwester Ita und Schwester Maura aus Managua warteten. Auf der Strecke, die vom Flughafen in die Stadt führte, wurde der Kleinbus der ökumenischen Delegation von den nationalen Sicherheitskräften angehalten. Kurz darauf stoppten die Sicherheitskräfte an derselben Stelle das Fahrzeug mit den vier Missionarinnen an Bord, die geschlagen, vergewaltigt und getötet wurden. Ihre Körper wurden dann mit einer Kugel im Kopf und in einer Grube begraben aufgefunden. Einige Jahre später wurden die vier ehemalige Mitglieder der Nationalgarde wegen Mordes verurteilt, von denen einer um Vergebung bat.
(SL) (Fides 18/03/2021)


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