ASIEN/MYANMAR - Schwester Ann Nu Twang zum Papstappell für Myanmar: "Er ist unserem notleidenden Volk nahe"

Mittwoch, 17 März 2021 papst franziskus   dialog   gewalt   frieden   orden   schwestern  

Yangon (Fides) - "Die Worte von Papst Franziskus trösten uns in diesen Momenten, in denen unsere Herzen durch so viel Gewalt und so viel Leid unschuldiger Menschen gebrochen werden. Wir fühlen uns angesichts des anhaltenden Bösen hilflos und schutzlos. Wir vertrauen auf Gott und wir bitten um die Hilfe der internationalen Gemeinschaft", so ein katholischer Priester aus der Diözese Yangon gegenüber Fides, der aus Sicherheitsgründen die Anonymität bewahren will, in einem Kommentar nach dem erneuten Appell für Myanmar von Papst Franziskus am Ende der Generalaudienz am heutigen 17. März: "Noch einmal und mit großer Trauer empfinde ich die Dringlichkeit, an die dramatische Situation in Myanmar zu erinnern, in der viele Menschen, insbesondere junge Menschen, ihr Leben verlieren, um ihrem Land Hoffnung zu geben“, so der Papst, "Auch ich knie auf den Straßen von Myanmar und sage: Stoppen Sie die Gewalt! Auch ich strecke meine Arme aus und sage: Möge der Dialog siegen! Blut löst nichts. Der Dialog soll siegen“, bekräftigte er mit Bezug auf die Friedensgesten, die unter anderem katholische Ordensfrauen öffentlich gesetzt hatten, indem sie auf Knien vor Angehörigen der Streitkräfte um Frieden gebeten hatten.
Gegenüber Fides erklärt Schwester Ann Nu Tawng von der Gemeinschaft des heiligen Franz Xaver, die zu einer Ikone der Anwesenheit der katholischen Gläubigen in Myanmar geworden ist: "Wir sind dem Papst zutiefst dankbar, weil er sich an uns erinnert. Er kennt Myanmar, er war 2017 bei uns. Es schenkt uns Trost und ermutigt uns, dass der Papst mit uns das Ende aller Gewalt fordert. Ich überrascht, dass seine Worte, wie man mir sagt, möglicherweise von meiner Geste inspiriert wurden, als ich niederkniete und meine Hände zum Himmel streckte. Ich habe es aus tiefstem Herzen getan. Es sind die Gesten eines jeden Christen, der sich um die Menschlichkeit sorgt".
"Wir leiden mit unserem Volk”, so Schwester Ann weiter, „Die Gewalt hört nicht auf und die Verletzten nehmen von Tag zu Tag zu. Die Privatkliniken hier im Bundesstaat Kachin (Nord-Myanmar) sind aus Angst vor dem Militär geschlossen. Auch unsere kleine Klinik gehört zu den wenigen Einrichtungen, die noch offen sind. Doch wir können nur weniger schwer Verletzten behandeln, im bei Schwereverletzteb sind wir in ernsthaften Schwierigkeiten. Einige schaffen es nicht. Doch in dieser Trübsal, gab es heute abgesehen von den Worten des Papstes ein weiteres Zeichen der Hoffnung: Zwei schwangere, leicht verletzte Frauen, die in unsere Klinik eingeliefert wurden, haben heute ihre Kinder geboren, einen Jungen und ein Mädchen. Jedes Leben ist kostbar. Das Leben wird weiterhin durch die Gnade Gottes geboren. Einige sagen uns, unser Leben sei in Gefahr, und auch wir könnten getroffen, aber wir werden nicht schließen, wir geben unsere Mission, die Verwundeten zu heilen, die Betroffenen zu trösten und alles menschliche Leben zu schützen, nicht auf. Der Papst ist uns nahe, er ist unserem notleidenden Volk nahe".
(PA-JZ) (Fides 17/3/2021)


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