AFRIKA/MAROKKO - Interreligiöser Dialog: Missionsschwestern geben in Taza christliches Zeugnis

Donnerstag, 11 März 2021 orden   schwestern   dialog  

SMA

Taza (Fides) - Taza ist eine Stadt mit 150.000 Einwohnern, in der einer einzigen katholische Ordensgemeindschaft, bestehend aus drei Ordensschwestern der Missionsgesellschaft des Heiligen Herzens Jesu besteht. "Wir können hier zwar nicht öffentlich über die katholische Religion sprechen, aber nach fast 20 Jahren hier sind wir in der Stadt bekannt, sie wissen, wer wir sind und wie wir arbeiten , sagt Schwester Angeles Olga Castro aus Spanien im Interview mir Fides.
"Im Jahr 1996 wurde bei einer Generalversammlung des Instituts, viel über unsere Mission nachgedacht und darüber, wie die Kirche mit dem interreligiösen Dialog als erstem Teil der Evangelisierung befassen kann“, so die Ordensfrau.” Wir wollten daher in einem völlig nichtchristlichen Land arbeiten, um uns dort um den interreligiösen Dialogs zu bemühen. Der Orden bat daher die Schwestern, die sich freiwillig meldeten, diese neue Mission zu beginnen. Drei Schwestern aus verschiedenen Ländern, einschließlich mir meldeten sich freiwillig. Wir kontaktierten den damaligen Erzbischof von Tanger, José Antonio Peteiro Freire, OFM, der uns einen Ort vorgeschlagen hat, an dem wir unsere Mission beginnen können. Wir zogen in die Stadt Tetouan im Norden des Landes, wo wir 3 Jahre blieben. Dann zog ein Teil der Gemeinde in die Stadt Taza im Osten des Landes: Dort konnten wir lernen, wie der interreligiöse Dialog mit Muslimen im Alltag funktioniert."
„Obwohl wir in einem völlig muslimischen Umfeld leben“, so Schwester Olga, “können wir unser christliches Zeugnis auf der Basis von Freundschaft und Nachbarschaftlichkeit geben, zwei Werten, denen wir große Bedeutung beimessen und die wir in die Praxis umzusetzen versuchen. Unsere muslimischen Brüder und Schwestern geben uns aber auch ihr Zeugnis: die Werte, die sie leben, und ihre Art, unter den schwierigen Bedingungen, unter denen sie oft leben müssen, in die Praxis umzusetzen. In Taza haben wir nie religiöse Intoleranz erlebt, im Gegenteil es gibt viel Offenheit und Aufmerksamkeit. Wir sind sehr vorsichtig, wenn wir uns an einem öffentlichen Ort oder in einem Zug befinden und jemand mit uns über religiöse Themen sprechen möchte ... doch es gab nie Probleme. Unsere Gemeinschaft lebt einen interreligiösen Dialog im alltäglichen Leben und in der Arbeit mit den Menschen."
Wie die Missionarin berichtet sind die Ordensfrauen derzeit in einem marokkanischen Verein tätig, der sich um Kinder mit Behinderungen kümmert. "Wenn es in der Gemeindschaft eine ausgebildete Krankenschwester gibt, arbeitet sie im staatlichen Krankenhaus, wo alle aufgenommen und behandelt werden, auch die ärmsten Menschen, insbesondere diejenigen, die auf dem Land leben. Wir helfen Kindern aus armen Familien, ihren Bildungsweg zu beenden, damit sie die Schule nicht abbrechen. Und wenn wir Menschen bei unserer Arbeit kennen lernen, besuchen wir die Familien und erfahren so von ihren Freuden, ihren Schwierigkeiten, ihren Bedürfnisse und können uns um uns älteren Menschen, Neugeborenen und Müttern annähern. Die meisten Familien von Taza stammen aus Bergdörfern. Sie kamen in die Stadt, um ihren Kindern die weiterführende Schulbildung zu ermöglichen, da es in den Dörfern nur eine Grundschule gibt. Sie sind sehr einfache, offene und einladende Menschen. Wir schließen sofort Freundschaften mit ihnen, sie laden uns mit Leichtigkeit und Einfachheit zu sich nach Hause, zu ihrer Familie und zu religiösen Feiern ein. Die Menschen, mit denen wir am engsten zusammenarbeiten, sind sehr arm, sie sehen uns als Teil ihrer Familie und sie teilen mit uns, was sie haben. Sie sind sehr großzügig und wir haben immer eine volle Speisekammer."
Die Missionsschwestern vom Heiligsten Herzens Jesu sind in Texas (USA), Peru, Kolumbien, Haiti, der Demokratischen Republik Kongo, Tschad, Indien und Kambodscha tätig.
(MP/AP) (Fides 11/3/2021)


Teilen: