AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Lage in Tigray weiterhin kritisch: Katholische Kirche versucht zu helfen

Mittwoch, 3 März 2021

Adigrat (Fides) – Die äthiopische Armee kontrolliert die Städte Adoua, Shire und Adigrat sowie die Straßen und Vororte von Mek'ele. Die von eritreischer und äthiopischer Seite dementierte Nachricht wird von lokalen Beobachtern un Mitarbeitern humanitärer Organisationen aber auch von Vertretern des Militärs und der Regierung bestätigt.
In Tigray, der nördlichen Region Äthiopiens, in der im November 2020 ein Konflikt ausbrach (vgl. Fides 6/11/2020), besteht weiterhin die Gefahr drohendeer Nahrungsmittelknappheit, wie der Bischof der katholischen Eparchie Adigrat, Tesfaselassie Medhin beklagt (vgl. Fides 15/1/2021 und 14/12/2020).
Fälle von Unterernährung nehmen auch bei Kindern unter 5 Jahren zu. Viele Frauen, die gezwungen sind, zu Hause ohne Hilfe zu gebären, können ihr Neugeborenes nicht stillen, weil sie sich selbst nicht ausreichend ernähren können und kaum Muttermilch haben. Die Situation wird durch die Straßenblockaden verschärft, die 80% der Region für humanitäre Hilfe unzugänglich machen. Hinzu kommen ein Preisanstieg für Lebensmittel und der Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Etwa 4 Millionen Menschen haben derzeit keinen Zugang zur Behandlung.
Die äthiopisch-katholische Kirche versucht unterdessen in Zusammenarbeit mit der Caritas im Rahmen eines Koordinierungsnetzwerks die Krise zu überwachen und eine angemessene humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Zu dem Netzwerk gehören die Diözesanstellen, die Vertreter der internationalen Verbände des Caritas-Netzwerks, die bereits in der Region aktiv sind, und andere Hilfsroganisationen, darunter auch der italienische Verein „Medici con l’Africa CUAMM”, der über eine Million Menschen in der Region versorgt. Durch die Caritas Italiana hat der Vorstand der italienischen Bischofskonferenz 500.000 Euro aus für die Kirche bestimmten Steuermitteln für die Menschen in Tigray zur Verfügung gestelllt, um die Bereitstellung von Nahrung und Wasser, Grundbedürfnisse, Gesundheits- und Schulausrüstung sowie die Unterstützung der Gesundheitsstrukturen sowie die Lieferung von Medikamenten und medizinischen Produkten und Materialien in der Region zu gewährleisten
(AP) (Fides 3/3/2021)


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