AMERIKA/PERU - Bischöfe: “Sterbehilfe ist immer der falsche Weg”

Montag, 1 März 2021 sterbehilfe   bischofskonferenzen  

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Lima (Fides) – Die peruanische Bischofskonferenz äußert sich zum ersten Fall der Sterbehilfe in der Geschichte Perus: Die Justiz des Landes wies das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit (EsSalud) an, "die Entscheidung von Ana Estrada Ugarte zu respektieren ihr Leben durch das technische Sterbehilfeverfahren zu beenden". Dazu betonen die Bischöfe in einer offiziellen Erklärung, dass "die Kirche nach dem Beispiel Jesu, des barmherzigen Samariters, Kranke immer mit Fürsorge begleiten wird in der Gewissheit, dass alles menschliche Leben unveräußerlich ist und einen unendlichen Wert hat, weil es ein Geschenk Gottes ist. "
Laut den Bischöfen "hat uns die schreckliche Erfahrung der Pandemie, die wir erleben und die den Tod Tausender Peruaner verursacht hat, in der unermüdlichen Anstrengung vereint, Leben bis zum letzten Moment zu schützen ohne jede Unterscheidung oder Ausnahme, weil wir von der Liebe zum Nächsten getrieben sind und in jedem Patienten Christus erkennen, der im Fleisch unserer Brüder und Schwestern leidet".
Mit ihrem Blog "Ana Busca La Muerte Digna" hatte Estrada zwei Jahre lang aktiv für ihr Anliegen gekämpft. In Peru ist die Beendigung des Lebens einer Person, die ausdrücklich und wissentlich um den Tod bittet, ein Verbrechen, das mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden kann.
Die peruanische Gesetzgebung sieht das Recht auf aktive Sterbehilfe nicht vor, weshalb ein Gricht in erster Instanz die Sterbehilfe für die Psychologin Ana Estrada auf der Grundlage einer Auslegung der Grundrechte genehmigt hatte. Die 43-jährige Frau leidet seit 30 Jahren an einer degenerativen Krankheit, und die Richter haben entschieden, dass in ihrem Fall nicht der im Strafgesetzbuch Straftatbestand gelten soll. "Wir haben das Ziel erreicht", kommentierte Estrada selbst das Urteil und rechtfertigte ihren Kampf mit dem „Recht auf freie Entscheidung".
Die Entscheidung wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, während der Experte für verfassungsrechtliche Angelegenheiten des Büros des Bürgerbeauftragten, Percy Castillo, betonte, dass das Gremium weitere rechtliche Schritte der Psychologin unterstützen werden, sollte die Entscheidung von Richter Ramírez angefochten werden. "Dies ist die erste Instanz, aber es könnte die letzte sein, wenn das Ministerien für Gesundheit und Justiz und EsSalud beschließt, keine Berufung einzulegen", sagte Quesada, Anwalt im Büro des Bürgerbeauftragten.
Die Bischöfe bekräftigen, dass "Sterbehilfe immer der falsche Weg sein wird, weil sie einen Angriff auf das unveräußerliche Recht auf Leben darstellt, direkt den Tod eines Menschen verursacht und daher unter allen Umständen eine an sich abzulehnende Handlung ist". Unter Hinweis auf die verfassungsrechtlichen Grundsätze heißt es in dem Dokument der Bischöfe: "Der oberste Zweck der Gesellschaft und des Staates ist der Schutz des Menschen und die Achtung seiner Würde, d.h. die Fürsorge, Achtung und Förderung des Lebens von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Es ist widersprüchlich und sollte nicht toleriert werden, dass ein Organ des peruanischen Staates versucht, eine Verfassungsnorm zu ändern und Maßnahmen gegen dieses heilige Prinzip zu fördern", unterstreichen die Bischöfe.
(CE) (Fides 01/03/2021)


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