AFRIKA/BURKINA FASO - Bischöfe zur Sicherheitslage: “Das Problem der Binnenflüchtlinge muss gelöst werden“

Freitag, 19 Februar 2021 vertriebene   bischöfe   dschihadisten   dialog  

Ouagadougou (Fides) - "Die Sicherheitslage ist in mehreren Regionen trotz relativer Ruhe weiterhin besorgniserregend", bekräftigen die Bischöfe von Burkina Faso und Niger in der Schlussbotschaft zur zweiten Vollversammlung für das Jahr 2020-2021, in dem sie insbesondere auf das ungelöste Problem der Binnenvertriebenen hinweisen, das angesichts der "immer noch hohen Zahl der Vertriebenen, deren Zusammenleben mit den Gastgemeinschaften nicht immer einfach ist" zu weiteren Spannungen führt. “Die Lage vor Ort zeigt, dass die Bevölkerung sich nicht wirklich sicher fühlt und von den zuständigen Behörden geschützt werden muss“, so die Bischöfe.
In Burkina Faso und Niger sind mehr als eine halbe Million Menschen infolge von Terroranschlägen aus ihrer Heimat geflohen. Die Übergriffe von von terroristischen Gruppen, die die sich als Verbündete der Al-Qaida und des IS bezeichnen, dauern weiter an. Erst am gesterigen, am 18. Februar, kamen mindestens 18 Menschen bei Anschlägen in Mali und Burkina Faso ums Leben. Der Angriff in Burkina Faso fand am Morgen in der Nähe de´r Städten Markoye und Tokabangou statt, wo einige Menschen auf dem Weg nach Dolbel im benachbarten Niger überfallen wurden. Acht Menschen starben und neun wurden verletzt, von denen einer später an den Folgen der Verletzungen starb.
Für ein Zusammenleben zwischen Binnenvertriebenen und denen den gastgebenden Gemeinden, empfehlen die Bischöfe "eine Stärkung des Dialogs im Allgemeinen und die Sensibilisierung der Staats- und Regierungschefsfür das Problem des Zusammenlebens".
Es ist auch notwendig, "daran zu arbeiten, das Problem der Stigmatisierung zu bekämpfen, insbesondere in unsicheren Gebieten". Dazu müsse “die Bevölkerung offen mit den Verteidigungs- und Sicherheitskräften zusammenzuarbeiten”, während die Gläubigen aufgefordert seien, weiter für Frieden in Burkina Faso und Niger zu beten. "Zu den stigmatisierten Bevölkerungsgruppen gehören die Peuls-Hirten, die als Verbündete derdschihadistischen Gruppen gelten, die im gesamten Sahelgürtel wüten“, so die Bischöfe.
Als Gastredner der Bischofskonfefenz forderte auch der Iman von Fada, Aboubacar Kina, die Bischöfe auf, für Frieden und sozialen Zusammenhalt in Burkina Faso zu beten. In diesem Zusammenhang betonte der Imam die guten interreligiösen Beziehungen zwischen christlichen und muslimischen Gemeinschaften seit den 1960er Jahren.
(LM) (Fides 19/2/2021)


Teilen: