ASIEN/BANGLADESCH - Religiöse Minderheiten: Vor Parlamentssitzungen sollen Auszüge aus Heiligen Schriften aller Religionen verlesen werden

Samstag, 13 Februar 2021 religiöse minderheiten   religionsfreiheit   glaube   politik   gesellschaft  

Dhaka (Agenzia Fides) - Vor Beginn der Parlamentssitzung sollen Verse aus den heiligen Büchern aller Religionen verlesen werden: Dies ist die Bitte des interreligiösen "Bangladesh Hindu Buddhist Christian Unity Council" (BHUCUC), in dem sich die religiösen Minderheiten des Landes mit einer großen muslimischen Mehrheit zusammenschließen.
Die hinduistische Rana Dasgupta, Generalsekretärin des BHBCUC sagt dazu: "Wir glauben, dass im Interesse von Gleichheit, Gerechtigkeit und Demokratie alle Religionsgemeinschaften in Bangladesch darauf hoffen, dass jeder religiösen Diskriminierung ein Ende gesetzt wird. Dazu könnte Nationalversammlung von Bangladesch ab dem Jahr des Goldenen Jubiläums der Unabhängigkeit (1971-2021) zu Beginn der parlamentarischen Sitzung und an jedem Arbeitstag die Initiative Abschnitte aus den Schriften aller Religionen verlesen". Bereits von 1973 bis 1975, der Rat, habe die Lesung der Heiligen Schrift aller Religionen in parlamentarischen Sitzungen stattgefunden. Jetzt ist es Praxis, das heilige Verse nur aus dem Koran gelesen werden. Deshalb appelliert die Generalsekretärin an den Präsidenten und die Regierung, die Initiative zu ergreifen, um gemäß den verschiedenen religiösen Riten der Parlamentarier, bei denen es sich in 19 Fällen um Mitglieder von religiösen Minderheiten handelt, zu beten.
Der christliche Präsident des BHBCUC Nirmol Rozario, stimmt der Forderung von Dasgupta zu: „Wir wollen ein säkulares Land, das alle Bürger und jeden religiösen Glauben respektiert. Während des Unabhängigkeitskrieges kämpften Menschen aller Glaubensrichtungen für ein unabhängiges Land, und viele von ihnen gehörten zu den Opfern des Krieges. Heute haben wir alle das Recht, unsere Religion auszuüben". "Wir bitten den Präsidenten des Parlaments und Premierminister Shekh Hasina deshalb, jede Sitzung im Parlament mit der Rezitation der heiligen Bücher aller Regionen zu beginnen", so Rozario.
Der buddhistische Religionsvertreter Bhikkhu Sunanda Priya sagte, wenn die Regierung Raum für religiöse Minderheiten schaft, "das Image von Bangladesch wird heller leuchten".
Von den rund 160 Millionen Einwohnern Bangladeschs sind 89,5% Muslime, 9,6% sind Hindus und die restlichen 0,9% umfassen Christen (darunter 400.000 Katholiken), Buddhisten und Sikh.
(FC) (Fides 13/2/2021)


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