AFRIKA/SÜDSUDAN - “Für viele Menschen ist die Kirche ein Ort der Zuflucht“

Mittwoch, 3 Februar 2021 evangelisierung   mission   menschenwürde  

CHS

Tombura Yambio (Fides) - Das Leben der Bewohner des Südsudan ist prekär und die Menschen sehen sich mit unzähligen Höhen und Tiefen, Ungerechtigkeiten und Missbräuchen aller Art konfrontiert. Stammeskonflikte, Gier und der Korruption unfähiger Politiker werden oft zu einer expolisven Mischung. So berschreibt Pater Christopher Hartley Sartorius, der als Missionar in der Diözese Tombura Yambio tätig ist, seine Erfahrungen vor Ort.
"Erst vor drei Wochen, als ich nach der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments die Kirche von Naandi verließ, kam eines der Gemeinderatsmitglieder zu mir, um mir zu sagen, ich solle vorsichtig sein, weil man bewaffnete Rebellen in der Gegend gesehen habe“, so der aus der spanischen Diözese Toledo stammende Missionar. “Ich habe daraufhin die Schließung der Kirche und des Pfarrhauses angeordnet. Nach neun Uhr abends begannen sie zu schießen. Gott sei Dank ist uns nichts passiert. Am nächsten Tag ging ich um Morgen zur Polizei und sah, dass einige der angeblichen Rebellen festgenommen worden waren. Es waren Jugendliche aus armen Verhältnissen und man gab mir die Erlaubnis, die kleine Zelle zu betreten, wo ich lange mit ihnen sprach. Am Ende beteten wir zusammen und baten Gott um seine Barmherzigkeit. Als ich ging, flüsterte mir einer der Wachen zu: "Wenn Sie nicht gekommen wären, hätte man sie wahrscheinlich verhört und gefoltert und im Dschungel hingerichtet!".
Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten und Not setzt der Missionar seine Seelsorge fort und wird dabei von der lokalen Bevölkerung und den vielen freiwilligen Heelfern unterstützt.
„Hier ist das Menschenleben nichts wert”, schließt Pater Christopher, “doch für die Gläubigen ist Kirche ein Ort der Zuflucht angesichts der vielen Ängste und hier finden sie Trost und Hoffnung auf ein besseres Leben."
(CHS/AP) (Fides 3/2/2021)

CHS


Teilen: