AMERIKA/PERU - Peruanischer Regenwald: Workshop fordert transparente Investitionen und Umweltschutz

Montag, 1 Februar 2021 umwelt   amazonasgebiet   menschenrechte   krisengebiete  

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Madre de Dios (Fides) – Zum Thema "Karte der territorialen Investitionen: Transparenz der Öffentlichkeit bei Investitionen zum Wohle der Bürger“ findet derzeit in Puerto Maldonado, der Hauptstadt des Departements Madre de Dios im südlichen Regenwald Perus ein Workshop statt. Die Initiative versteht sich als Instrument für die Zivilgesellschaft und alle Institutionen, um auf Informationen zu allen Projekten zugreifen zu können, deren Durchführung an ihren Standorten und in der Region genehmigt worden ist.
Wie der Titel selbst andeutet, ist der Hauptzweck die "Transparenz der Investitionen in der eigenen Region", wobei vor allem auch Garantie für den Schutz der Umwelt und der öffentlichen Gelder gefordert wird. Diese Initiative wird vom Sekretariat des Ministerrates und der Interamerikanischen Entwicklungsbank in Zusammenarbeit mit der Caritas in Madre de Dios gefördert.
Bisher haben nicht alle Initiativen diese Art auch die Realität der Entwaldung der peruanischen und südamerikanischen Wälder berücksichtigt. Vor genau einem Jahr hatte die BBC ein Dossier über die Zerstörung des südamerikanischen Amazonaswaldes veröffentlicht, das erschreckende Zahlen enthüllte. Auch die verheerenden Brände, die im August 2019 aufgetreten waren, standen, wie aus dem Dossier hervorgeht, wahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit der Entwaldung.
Trotz der vorgebrachten Beschwerden und der von den Regierungen Brasiliens und Boliviens gemachten Versprechen, wiederholten sich die Brände im August 2020. Nicht zuletzt mit dem Ziel Agrargrenzen in diesen Ländern zu erweitern. Diese Praxis, zusammen mit unkontrolliertem Bergbau, wird laut BBC in insgesamt neuen Ländern des südamerikanischen Amazonas angewendet. Daher ist es, wie die Caritas Madre de Dios betont, wichtig, diesen Ansatz gemäß den Vorgaben zu überprüfen, die Papst Franziskus während seines Besuchs im Jahr 2018 ausgesprochen hat: "Wir müssen dieses Land lieben, es als unser eigenes betrachten, uns darum kümmern, im zuhören und darüber staunen".
„Wahrscheinlich waren die autochthonen Völker Amazoniens in ihren Territorien nie derart bedroht, wie sie es heute sind. Die Amazonasregion ist ein von verschiedenen Fronten aus umstrittenes Gebiet: auf der einen Seite der Neo-Extraktivismus und der starke Druck durch große ökonomische Interessen, die ihre Gier auf Erdöl, Gas, Holz, Gold und industrielle landwirtschaftliche Monokulturen richten. Auf der anderen Seite kommt die Bedrohung für eure Gebiete auch durch die Perversion gewisser politischer Richtungen, die die „Bewahrung“ der Natur fördern, ohne das menschliche Wesen und konkret euch Brüder und Schwestern Amazoniens zu berücksichtigen, die ihr in diesen Gebieten wohnt. Wir wissen von Bewegungen, die im Namen der Bewahrung des Urwalds große Waldgebiete aufkaufen und mit ihnen handeln und so Situationen der Unterdrückung der autochthonen Völker erzeugen, für die auf diese Weise das Territorium und die natürlichen Ressourcen unzugänglich werden. Diese Problematik erstickt eure Völker und verursacht die Migration der neuen Generationen angesichts des Fehlens lokaler Alternativen. Wir müssen mit dem historischen Paradigma brechen, welches das Amazonasgebiet als ein unerschöpfliches Vorratslager der Staaten betrachtet, ohne seine Bewohner zu berücksichtigen“, sagte der Papst bei der Begegnung mit Völkern Amazoniens in Puerto Maldonado am 19. Januar 2018.
(CE) (Fides 01/02/2021)


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