AFRIKA/SÜDAFRIKA - Kirche warnt vor der Verbreitung der “neuen Variante” des Coronavirus

Montag, 18 Januar 2021 coronavirus   ortskirchen   gesundheitswesen   pandemie  

Johannesburg (Fides) - Im südlichen Afrika bereite die Ausbreitung der sogenannten südafrikanischen Variante des Sars-Cov2-Virus Sorge. "Wir wurden vom Gesundheitsministerium darüber informiert, dass die zweite Welle von Covid-19 auch Sambia trifft", so der Vorsitzende der Sambischen Bischofskonferenz, Bischof Patrick Chisanga von Mansa, "Es gibt eine Eskalation sowohl bei der Anzahl der bestätigten Infektionen als auch bei der Anzahl der Todesfälle. Diese Welle von Fällen geht weiter mit einer Zunahme der schweren Krankheitsveräufe einher, die einen Krankenhausaufenthalt und eine Beatmungstherapie erfordern", so Bischof Chisanga, der hinzufügt: "Die Neuinfektionen sind ansteckender verbreitet sich leichter über geografische Grenzen hinaus…. Wenn das so weitergeht, wäre die Blockade des Landes unvermeidlich, mit all den verheerenden Folgen einer solchen Situation".
Das Zentrum der Jesuiten für theologische Forschung (JCTR) in Sambia kritisiert unterdessen die Nachlässigkeit bei der Umsetzung von Anti-Covid-19-Maßnahmen als Hauptursache für die Zunahme der Fälle. "Als die erste Welle von Covid-19 im März 2020 Sambia traf, suchten wir umgehend Schutz, indem wir den Richtlinien zur Bekämpfung von Covid-19 in den ersten drei Monaten mit größter Aufmerksamkeit befolgten“. Doch infolge von Statistiken mit weniger Todesfällen und einer sehr hohen Anzahl von Heilungen heißt es in der Mitteilung des JCTR weiter, „kam es zu einer Lockerung der Vorsichtsmaßnahmen und wir sind heute in Gefahr, da Covid-19 in Sambia mit einer neuen Variante wieder aufgetaucht ist, die sich schneller und leichter ausbreitet als frühere Varianten."
Unterdessen ist auch in Südafrika die Zunahme der mit der neuen Variante verbundenen Fälle besorgniserregend. "Angesichts der aktuellen Welle von Covid-19 und der vom Präsidenten des Staates auferlegten Beschränkungen sowie der Unsicherheit darüber, was im Laufe dieses Monats passieren wird, haben wir beschlossen, anstelle einer geplanten Sitzung mit Präsenz vor Ort eine virtuelle Plenarsitzung abzuhalten", kündigte die Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SACBC) an, in der sich die Bischöfe von Südafrika, Botswana und Swasiland zusammenschließen. Die Entscheidung wurde aufgrund der erneuten Welle von Covid-19-Fällen getroffen, die hauptsächlich auf neue Variante des in Südafrika identifizierten Virus, zurückzuführen ist, an deren Folgen unter anderem der Koadjutor der Erzdiözese Durban, Abel Gabuza, verstarb.
An den Folgen einer Infektion mit der neuen Variante starben innerhalb einer Woche vom 10. bis 17. Dezember 2020 (vgl. Fides 22/12/2020) auch sechs katholische Ordensfrauen in Port Shepstone, Diözese Marianhill. Südafrika hat die höchste Anzahl an Coronavirus-Infektionen in Afrika und nähert sich der Schwelle von 900.000 Infektionsfällen mit über 20.000 Toten.
(L.M.) (Fides 18/1/2021)


Teilen: