ASIEN/IRAK - Von symbolischer Bedeutung: Marienstatue auf dem Turm der katholischen Kirche in Karakosch platziert

Freitag, 15 Januar 2021 mittlerer osten   ostkirchen   krisengebiete   dschihadisten   marienverehrung   flüchtlinge  

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Karakosch (Fides) - Wenn Papst Franziskus im Rahmen seines Besuchs im Ikrak die Stadt Karakosch besucht, wird er auch die große Marienstatue sehen, die den Glockenturm der Kirche im Heiligtum "al Tahira" (Die Reine) krönt. Vom Turm der Kirche aus überragt die Marienstatue seit kurzem das Profil der Stadt in der Ninive-Ebene, die zu den Etappen des vom 5. bis 8. März 2021 geplanten Papstbesuchs ist.
Die Platzierung der Statue, die am Montag, dem 11. Januar, stattfand, ist von großer symbolischer Bedeutung und ein Zeichen der Wiedergeburt der irakischen Stadt im Norden von Mossul an, die einst von einer großen Mehrheit syrisch-katholischer Christen bewohnt wurde und von 2014 bis 2016 unter der Herrschaft der selbsternannten Islamischen Staates (IS) war. Der Komplex des Heiligtums von al Tahira mit seinen zwei Kirchen – eine aus dem 13. Jahrhundert und die neue aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - ist die bekannteste Kultstätte der Stadt. Auch aus diesem Grund verwandelten die dschihadistischen Milizionäre des IS die Anlage zwischen 2014 und 2016 in eine militärische Garnison und nutzten sie auch als Schießstand und Waffenlager. Während und nach der Besetzung durch die Dschihadisten wurde die Kirche geplündert und verwüstet. Die Restaurierung, die vor einiger Zeit begann, wurde nun mit der Platzierung der Marienstatue auf dem Turm des Heiligtums symbolisch beendet.
Die Kämpfer des IS erorberten von Mossul aus, die Standt Karakosch in der Nacht vom 6. auf den 7. August 2014 und zwangen Zehntausende christlicher Einwohner der Stadt zur Flucht. Die meisten der aus Karakosch geflohenen Christen haben Zuflucht in der Region Erbil und in anderen Gebieten des irakischen Kurdistans gefunden. Die Befreiung von Karakosch von den dschihadistischen Milizen fand im Oktober 2016 statt. Seitdem haben die Initiativen und Appelle, die auf die Rückkehr der geflüchteten Christen abzielen, noch nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt.
(GV) (Fides 15/1/2021)

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