ASIEN/INDONESIEN - Vertreter von Kirche und Zivilgesellschaft gemeinsam gegen Hass und Gewalt

Freitag, 8 Januar 2021 menschenrechte   islam   dschihadisten   zivilgesellschaft   frieden  

Jakarta (Fides) - Christliche Kirchen und zivilgesellschaftliche Gruppen werden im neuen Jahr zusammenarbeiten, um Hass und Gewalt in der Gesellschaft Indonesiens zu bekämpfen. Dies wurde nach den Weihnachtstagen mit Blick auf das Massaker am 27. November in Zentral-Sulawesi zum Ausdruck gebracht, wo eine christliche Familie von jihadistischen Militanten ermordet wurde. Im Distrikt bleibt trotz der Anwesenheit von Armee und Polizei die Angst unter der Bevölkeruing besehen und man will nun gemeinsam sicherstellen, dass unmenschliche Handlungen dieser Art nicht erneut vorkommen.
"Die Frauenbewegung in Zentral-Sulawesi hat ein interreligiöses Gebet organisiert, um Nein zu Gewalt zu sagen und gemeinsam eine Kultur der Toleranz zu fördern", so Selfina, Aktivistin der Bewegung, die Frauen aller ethnischen Gruppen und Religionen vereint, gegenüber Fides. "Wir verurteilen nachdrücklich jede terroristische Gewalt, die unsere Einheit stören soll, und wir möchten friedlich in einer pluralistischen Gesellschaft leben", fügte sie hinzu. Frauen aus allen Lebensbereichen und aus verschiedenen Glaubensrichtungen drückten deshalb ihre Solidarität mit den betroffenen Familien aus und wollen im neuen Jahr 2021 gemeinsam für Frieden beten und ihren Beitrag zur Förderung und zum Aufbau eines harmonischen Zusammenlebens leisteten. „Wir möchten den Menschen sagen, dass unsere Einheit und Geschwisterlichkeit stärker ist als jeder Hass und jede Intoleranz. Wir möchten den Menschen sagen, dass dieser Vorfall unsere Gesellschaft als Indonesier nicht zerstören wird“, betont Selfina.
Pater Sigit Pranoto SCJ, Priester der Gemeinschaft des Heiligen Herzens Jesu, der an der staatlichen Government University of Islam in Yogyakarta Islamwissenschaften studiert, erklärt gegenüber Fides: „Erinnern wir uns gemeinsam, Christen und Muslime, dass das Töten menschlichen und religiösen Werten zuwiderläuft. Jeder hat das gleiche Recht auf Leben und nur Gott hat das Recht, über menschliches Leben zu verfügen. Der Vorfall in Sulawesi war ein schrecklicher Verstoß gegen die Menschenwürde, der nicht gerechtfertigt werden kann. Wir hoffen, dass sich im neuen Jahr alle indonesischen Bürger mobilisieren und zusammenarbeiten, um den Terrorismus zu besiegen und eine Kultur der Begegnung aufzubauen. Wie Papst Franziskus in der Enzyklika 'Fratelli Tutti' sagt, sind wir alle aufgerufen, einen Beitrag zum Aufbau der Geschwisterlichkeit zu leisten”.
“Die Regierung, die Kirchen und die Zivilgesellschaft müssen ein gemeinsames Zeichen geben und zusammenarbeiten", so der katholische Geistliche, “Insbesondere vertrauen wir darauf, dass die Regierung entschlossen gegen die verschiedenen Formen von Gewalt vorgeht, um Gruppen zu bekämpfen, die das Zusammenleben stören. Wir alle haben die Aufgabe, einen integrativen und konstruktiven Dialog an der Basisi zu fördern, um das friedliche Zusammenleben zu begünstigen: Auf diese Weise werden die Keime der Gewalt nicht in der Gesellschaft Fuß fassen“, schließt der Priester.
(ES-PA) (Fides 8/1/2021)


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