AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Konflikt in Tigray: Schicksal des Bischofs und seiner Mitarbeiter in der Eparchie Adigrat ungewiss

Montag, 14 Dezember 2020

Seit Beginn der Gefechte in der Region Tigray am vergangenen 4. November, gibt es keine gesicherten Nachrichten über das Schicksal des katholischen Bischofs Tesfaselassie Medhin und seiner Priester und Ordensleute aus der Eparchie von Adigrat. Die berichten lokale Quellen gegenüber Fides, die die wachsende Besorgnis aufgrund des anhaltenden Schweigens von Bischof Tesfaselassie nicht verbergen. In der Eparchie sind rund einhundert Ordensleute die die katholische Diözese des orientalischen Ritus in der Eparchie begleiten, die die gesamte Region Tigray umfasst. Die einzige indirekte Mitteilung, die dem Bischof zuzurechnen sei, sei ein Brief an einige Mitarbeiter, der auf den 23. November zurückgeht. In dem Brief verwies Bischof Medhin auf die schwierige humanitäre Situation in Tigray, wo Medikamente, Lebensmittel, Treibstoff und alle lebenswichtigen Güter fehlen.
Der Konflikt in der nördlichen Tigray-Region Äthiopiens hat bisher die Flucht von mehr als 50.000 in den Sudan verursacht. Diese könnten sich nach Angaben der Vereinten Nationen bis Ende Dezember verdoppeln. Fast 900.000 Menschen, hauptsächlich Kinder unter 11 Jahren, seien bereits in einem kritischen Zustand.
Im Zusammenhang mit dem Konflikt wurden Kommunikationswege blockiert, so dass es nahezu unmöglich ist, die Richtigkeit der von beiden Seiten bereitgestellten Informationen zu überprüfen.
Laut lokalen Quellen hat die äthiopische Armee derzeit die Kontrolle über mehrere Städte nahe der Grenze zu Eritrea, darunter Dansha und Shire. Diplomaten, regionale Sicherheitsbeamte und humanitäre Helfer sagen, dass sich die Kämpfe im Nordwesten des Landes entlang der Grenze zu Sudan und Eritrea ausbreiten.
"Die Situation gerät zunehmend außer Kontrolle und hat erschreckende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Eine externe Beobachtung ist dringend erforderlich", so Michelle Bachelet, Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte.
(GF/AP) (Fides 14/12/2020)


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